TTF Liebherr Ochsenhausen – SV Werder Bremen 3:1

Die TTF Liebherr Ochsenhausen haben ihren Coup gegen den SV Werder Bremen wiederholt. Nur zwei Tage nach dem 3:1-Erfolg in der Bundesliga setzten sich die Oberschwaben auch im Achtelfinale des deutschen Pokals mit demselben Ergebnis durch. Vor 160 Zuschauern in der Dr.-Hans-Liebherr-Sporthalle löste das Team von Trainer Bogdan Pugna damit das Ticket für die Runde der letzten Acht – während für die Gäste aus Bremen die Pokalreise bereits ein frühes Ende fand.

Beide Teams halten an ihrer Aufstellung fest

Nach dem Freitagsergebnis stellte sich die spannende Frage: Würden die Trainer personell reagieren und ihre Taktik anpassen? Die Antwort fiel überraschend aus – beide Seiten vertrauten exakt der gleichen Aufstellung wie zwei Tage zuvor. Ochsenhausen setzte erneut auf den Japaner Shunsuke Togami, den jungen Portugiesen Tiago Abiodun und den Rumänen Iulian Chirita. Auch Bremen hielt mit Kirill Gerassimenko, Irvin Bertrand und Mattias Falck an ihrer bewährten Formation fest. Gerade diese personelle Konstanz verlieh dem Rückspiel einen besonderen Reiz: Welche Lehren würden die Spieler aus den Duellen vom Freitag ziehen – und wer würde diesmal die besseren Antworten finden?

Togami ebnet den Weg

Zum Auftakt traf Shunsuke Togami erneut auf Irvin Bertrand. Der erste Satz entwickelte sich zu einem ständigen Hin und Her und beide Spieler kämpften um jeden Punkt. Togami behielt jedoch in den entscheidenden Momenten die Nerven, wehrte einen Satzball ab und entschied den ersten Durchgang für sich. In den folgenden Sätzen übernahm er dann mehr und mehr die Kontrolle, erhöhte das Tempo und setzte sich mit 12:10, 11:4 und 11:9 durch. Ein starker Auftakt, der seinem Team sofort Rückenwind verlieh.

Abiodun holt wichtiges Break mit Premierensieg

Das zweite Einzel wurde schnell zum Schlüsselspiel. Tiago Abiodun, am Freitag noch ohne große Chance, präsentierte sich wie ausgewechselt. Der 17-Jährige spielte konzentriert und druckvoll, brachte Gerassimenko immer wieder in Bedrängnis und sicherte sich nach 11:5 und 12:10 die ersten beiden Sätze. Zwar konnte der Bremer im dritten Satz verkürzen, doch Abiodun ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Mit einem überzeugenden 11:2 machte er seinen ersten Pflichtspielsieg für Ochsenhausen perfekt und sicherte das wichtige 2:0-Break.

Chirita unterliegt in packendem Duell

Im dritten Einzel traf Iulian Chirita auf Mattias Falck, den er am Freitag noch überraschend bezwungen hatte. Diesmal präsentierte sich der Schwede deutlich besser eingestellt, und es entwickelte sich ein packendes Duell auf Augenhöhe mit zahlreichen langen, spektakulären Ballwechseln. Chirita wehrte im vierten Satz sogar zwei Matchbälle ab und erzwang einen entscheidenden fünften Satz, doch dort behielt Falck die Oberhand und sicherte Bremen den wichtigen Anschlusspunkt.

Eiskalter Togami macht alles klar

Beim Stand von 2:1 lag es an Shunsuke Togami, den entscheidenden Schritt zu gehen – und der Publikumsliebling wurde seiner Rolle als Leitfigur einmal mehr gerecht. Zwar geriet er im ersten Satz gegen Kirill Gerassimenko mehrfach ins Hintertreffen, doch mit kühlem Kopf und präzisen Schlägen drehte er die engen Momente zu seinen Gunsten. Danach spielte er sein Pensum konsequent durch und triumphierte schließlich mit 12:10, 11:7 und 12:10. Für Togami war es bereits der sechste Sieg im sechsten Einzel der laufenden Saison – ein Beweis dafür, wie unverzichtbar er für die Mannschaft geworden ist. Mit seinem zweiten Punkt des Tages führte er die TTF ins Viertelfinale und bestätigte seinen Status als verlässlicher Erfolgsgarant.

TTF entfalten ihr Potenzial

Mit diesem erneuten Erfolg haben die TTF Liebherr Ochsenhausen eindrucksvoll bewiesen, dass in voller Besetzung mit ihnen zu rechnen ist. Innerhalb von zwei Tagen schlugen sie das bis dato formstärkste Team gleich doppelt mit 3:1 – ein Signal, das für Aufmerksamkeit erzeugt. Während Bremen enttäuscht die Heimreise antrat, sind die Oberschwaben weiterhin im Wettbewerb und einen Schritt näher am Liebherr-Final-Four. Die Auslosung für die nächste Runde erfolgt am Dienstag. Favorit werden die TTF dort nicht sein – doch die jüngsten Auftritte haben gezeigt, dass sie an einem guten Tag jeden Gegner gefährden können.

Stimmen zum Spiel

Tiago Abiodun erklärte nach seinem Premierensieg im TTF-Trikot: „Ich freue mich extrem über das Weiterkommen. Kirill ist ein starker Gegner, aber ich habe sehr gut gespielt und bin die Partie über ruhig und im Fokus geblieben. Mein Ziel war es, den Druck hochzuhalten – und das ist mir gelungen. Jetzt will ich weiter hart trainieren, um der Mannschaft auch in Zukunft wichtige Punkte zu bringen.“

Präsident Kristijan Pejinovic zeigte sich ebenfalls rundum zufrieden: „Glückwunsch an die Mannschaft – das war der erste Sieg eines kleinen Finals. Ich habe im Vorfeld gedacht, dass es enger wird als am Freitag, deshalb freut mich das gleiche Ergebnis umso mehr. Besonders freue ich mich für Tiago, bei dem heute hoffentlich der Knoten geplatzt ist. Als ich am Freitag mit ihm über sein Spiel sprach, sagte er mir selbstbewusst, dass er es heute besser machen würde – und genau so kam es. Bei Shunsuke kann ich nur den Hut ziehen: seine Leistungen sind Weltklasse. Iulian hat stark gekämpft, aber gegen einen Spieler wie Falck kann man verlieren.“

Die Spiele im Überblick

Shunsuke Togami – Irvin Bertrand 3:0 (12:10, 11:4, 11:9)

Tiago Abiodun – Kirill Gerassimenko 3:1 (11:5, 12:10, 9:11, 11:2)

Iulian Chirita – Mattias Falck 2:3 (9:11, 11:9, 4:11, 12:10, 6:11)

Shunsuke Togami – Kirill Gerassimenko 3:0 (12:10, 11:7, 12:10)

Das Re-Live des Pokalspiels gibt es wie gewohnt auf der Streamingplattform Dyn Sports.

Ausblick

Weiter geht es für die TTF am 5. Oktober mit einem Auswärtsspiel beim Rekordmeister Borussia Düsseldorf (14 Uhr). Das nächste Heimspiel in der Bundesliga steigt am 25. Oktober um 19 Uhr gegen den TTC OE Bad Homburg. Tickets sind bereits im Online-Ticketshop erhältlich: www.ttfo.de/tickets.