TTF Liebherr Ochsenhausen – SV Werder Bremen 3:1
Die TTF Liebherr Ochsenhausen haben am vierten Spieltag der Tischtennis-Bundesliga für ein Ausrufezeichen gesorgt. Vor 205 Zuschauern in der Dr.-Hans-Liebherr-Sporthalle feierten die Oberschwaben am Freitagabend einen 3:1-Sieg gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer SV Werder Bremen. Damit verbesserte sich das Team von Trainer Bogdan Pugna auf 4:4 Punkte und kletterte auf Rang sieben der Tabelle.
Beide Teams in Bestbesetzung
Die Gastgeber gingen mit ihrem Führungsspieler Shunsuke Togami ins Duell, dazu standen Youngster Tiago Abiodun und der formstarke Rumäne Iulian Chirita in der Startformation. Andreas Levenko und Leonardo Iizuka nahmen zunächst auf der Bank Platz. Bremen reiste ebenfalls mit voller Kapelle an: Kirill Gerassimenko sowie die bislang ungeschlagenen Irvin Bertrand und Mattias Falck bildeten die Formation, während Marcelo Aguirre als Ersatz bereitstand.
Die Rollenverteilung schien vor Beginn klar: Bremen kam als Tabellenführer mit 6:0 Punkten und makelloser Bilanz nach Oberschwaben, während die TTF mit 2:4 Zählern im unteren Mittelfeld rangierten. Doch die Halle sollte an diesem Abend ein anderes Spiel erleben.
Togami kämpft Bertrand nieder
Das Auftaktspiel zwischen Shunsuke Togami und Irvin Bertrand war ein echter Nervenkrimi. Der Japaner erwischte den besseren Start, hielt den Franzosen mit variablem Spiel auf Distanz und gewann knapp Satz eins. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch: Bertrand nutzte im zweiten Durchgang seine Chancen besser und glich aus. Togami blieb jedoch unbeeindruckt, dominierte Satz drei mit druckvollem Angriffsspiel und bewies im vierten Durchgang starke Nerven, als er in der Verlängerung den Sack zumachte. Das 3:1 war die erste Saisonniederlage für Bertrand.
Abiodun kämpft, doch Gerassimenko bleibt eiskalt
Für Tiago Abiodun war das zweite Einzel eine schwierige Aufgabe. Der erst 17-jährige Portugiese fand gegen den erfahrenen Kirill Gerassimenko kaum ins Spiel. Die ersten beiden Sätze gingen klar an den Kasachen, der mit viel Routine agierte. Im dritten Satz zeigte Abiodun jedoch seine Qualitäten: Mit mutigen Topspins erzwang er den Satzgewinn und brachte kurzzeitig Spannung zurück. Gerassimenko ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken, erhöhte das Tempo und machte im vierten Durchgang alles klar.
Chiritas Glanzauftritt gegen Falck
Was dann folgte, sorgte für die größte Überraschung des Abends. Iulian Chirita traf auf den Weltklassemann Mattias Falck – und dominierte von der ersten Ballwechsel an. Mit aggressivem Vorhandspiel nahm der Rumäne dem Schweden jede Möglichkeit, sein gefürchtetes Tempo aufzubauen. Satz für Satz spielte sich Chirita in einen Rausch, während Falck zunehmend ratlos wirkte. Am Ende stand ein klares 3:0, welches die Halle zum Kochen brachte.
Togami holt den Siegpunkt
Shunsuke Togami machte im vierten Einzel dann kurzen Prozess. Mit druckvollem Spiel und klarer Dominanz ließ er Gerassimenko kaum Chancen und entschied die Partie souverän mit 11:4, 11:6 und 11:6. Damit sicherte er nicht nur seinen zweiten Einzelsieg des Abends, sondern auch den umjubelten 3:1-Gesamterfolg für die TTF.
Die Spiele im Überblick
Shunsuke Togami – Irvin Bertrand 3:1 (11:9, 10:12, 11:4, 12:10)
Tiago Abiodun – Kirill Gerassimenko 1:3 (5:11, 3:11, 12:10, 2:11)
Iulian Chirita – Mattias Falck 3:0 (11:5, 11:4, 11:6)
Shunsuke Togami – Kirill Gerassimenko 3:0 (11:4, 11:6, 11:6)
Das Re-Live der Freitagspartie gibt es auf der Streamingplattform Dyn Sports.
Stimmen des Erfolgs
„Ich habe noch nie zuvor gegen Mattias Falck gespielt, das war also Neuland für mich. Aber die Vorbereitung mit Bogdan war sehr intensiv– das hat mir Sicherheit gegeben“, erklärte Iulian Chirita nach seinem klaren 3:0-Erfolg. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung, weil ich genau das umsetzen konnte, was wir uns vorgenommen hatten. Das gibt mir natürlich viel Selbstvertrauen für das Pokalspiel am Sonntag. Gleichzeitig wissen wir, dass dort alles wieder bei null beginnt. Wir werden uns genauso konzentriert vorbereiten und bis dahin noch einmal gut trainieren.“
Auch Präsident Kristijan Pejinovic zeigte sich begeistert vom Auftritt seiner Mannschaft: „Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team. Mit Shunsuke und Iulian hatten wir heute zwei echte Matchwinner, die mit ihren Leistungen die Zuschauer elektrisiert haben. Aber auch die mannschaftliche Geschlossenheit war entscheidend. Genau solche Abende zeigen, was möglich ist, wenn jeder sein Maximum abruft. Jetzt gilt es, diese Energie mitzunehmen – denn am Sonntag im Pokal wartet erneut Bremen. Da brauchen wir die gleiche Leidenschaft am Tisch und die volle Unterstützung der Ränge. Es ist ein Alles-oder-Nichts-Spiel, und dafür hoffen wir wieder auf die lautstarke Hilfe unserer Fans.“
Mit diesem Sieg feierten die TTF nicht nur ihren zweiten Saisonsieg, sondern fügten Bremen auch die erste Niederlage zu. Die Gäste rutschten dadurch auf Platz zwei, während Ochsenhausen in das Tabellenmittelfeld vorrückte.
Sonntag: Wiedersehen im Pokal – Alles oder nichts
Nach dem furiosen Abend kommt es am Sonntag bereits zum nächsten Schlagabtausch in der Dr.-Hans-Liebherr-Sporthalle gegen den SV Werder Bremen. Um 13 Uhr treffen die TTF Liebherr Ochsenhausen und die Hanseaten im Achtelfinale des deutschen Pokals erneut direkt aufeinander – diesmal allerdings mit ganz anderen Vorzeichen: Nur der Sieger zieht in die nächste Runde ein, es gibt keine zweite Chance.
Für beide Teams wird es entscheidend sein, welche Lehren sie aus dem Freitagsspiel ziehen. Während die TTF mit neuem Selbstvertrauen in die Partie gehen können, wird Bremen alles daran setzen, die erste Niederlage der Saison schnell vergessen zu machen und Revanche zu nehmen. Trainer Bogdan Pugna und Cristian Tamas werden ihre Aufstellungen und Taktiken sicher genau analysieren – spannend wird sein, welche Überraschungen sie ihren Gegnern diesmal entgegensetzen.
Tickets & Aktion: Die Halle öffnet eine Stunde vor Spielbeginn. Tickets sind wie gewohnt an der Tageskasse erhältlich. Und für alle, die am Freitag schon dabei waren, gibt es ein besonderes Extra: Wer sein Ticket vom Bundesligaspiel vorzeigt, erhält beim Pokalduell freien Eintritt. Damit bietet sich die perfekte Gelegenheit, die Mannschaft gleich zweimal an einem Wochenende live zu erleben und kräftig zu unterstützen. Auch dieses Spiel gibt es live auf der Streamingplattform von Dyn Sports zu sehen.