TTF Liebherr Ochsenhausen – SV Werder Bremen 1:3
Einstweilen noch kein Frühling für die TTF Liebherr Ochsenhausen einen Tag vor dem kalendarischen Frühlingsbeginn. Das hatte man sich anders vorgestellt und die knapp 300 Zuschauer in der Dr.-Hans-Liebherr-Halle waren sicher auch ein wenig enttäuscht, doch der müde und vielleicht etwas blutleer wirkende Auftritt der TTF Liebherr Ochsenhausen im Bundesliga-Heimspiel des 20. Spieltags gegen Werder Bremen hatte nachvollziehbare Gründe.
Alle Spieler waren angeschlagen vom WTT-Marathon in Singapur zurückgekehrt, entweder krank, mit leichten Blessuren oder einfach nur abgespannt und müde, wie es bei Simon Gauzy der Fall war. Im Normalfall hätte man alle drei pausieren lassen, doch das war eben nicht möglich. Mit Samuel Kulczycki, der nicht in Singapur war, stand lediglich ein Spieler in Vollbesitz seiner Kräfte zur Verfügung. Ein einziger Akteur aus einem Sechserkader – das unterstreicht, dass die Dauerbelastung durch WTT-Turniere, die inflationär zunimmt, alles andere als optimal für die Spieler ist.
Die Geschichte der insgesamt wenig erfreulichen Partie ist relativ schnell erzählt: Der Auftakt ging bereits daneben, Simon Gauzy unterlag dem Kasachen Kirill Gerassimenko in einem engen Match mit 9:11 im Entscheidungssatz. Alvaro Robles, der nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, fand beim 0:3 gegen den schwedischen Ex-Vizeweltmeister Matthias Falck kein Rezept, sein Spiel durchzubringen. Beim 0:2 zur Pause sah es schon nicht gut aus für die Ochsenhauser. Etwas Hoffnung keimte auf, als Samuel Kulczycki den Paraguayer Marcelo Aguirre nach 0:2-Satzrückstand noch besiegen konnte, doch es war lediglich der Ehrenpunkt, da Simon Gauzy anschließend gegen den bärenstarken Falck auf verlorenem Posten stand.
Passiert ist nicht viel, die TTF sind ja bereits für die Play-offs qualifiziert, haben aber nun ihren zweiten Platz wieder an Saarbrücken verloren. Sie müssen nun schauen, dass sie erst einmal den dritten Platz absichern bei zwei Punkten Vorsprung auf den Post SV Mühlhausen. Und die nächste Partie der Ochsenhauser ist nun gerade die in Mühlhausen in einer Halle, in der sich fast jeder schwer tut. Gespielt wird am 4. April. Somit hat man etwas Zeit zur Regeneration und zum Lecken der Wunden.
„Ein absolut gebrauchter Tag“: Stimmen zum Spiel
„Es war ein absolut gebrauchter Tag. Unsere Spieler waren vom WTT-Turnier in Singapur angeschlagen und müde dazu“, so das Urteil von Kristijan Pejinovic. „Einziger Ausreißer nach oben war Samuel, der sich noch zurückgekämpft hat, nachdem er schon mit dem Rücken zur Wand stand, so wie das Team kam auch er nicht ins Spiel, zumindest in den ersten beiden Sätzen, danach hat er doch noch aufblitzen lassen, was in ihm steckt.“ Der TTF-Präsident fuhr fort: „Ansonsten kann ich nur noch berichten, dass Alvaro gestern noch Fieber hatte, aber notgedrungen die Position zwei einnehmen musste und dass Can Gliederschmerzen hatte. Man wollte sich abwechseln, Alvaro ein Einzel spielen lassen und Akkuzu im Doppel bringen, aber dazu ist es ja nicht mehr gekommen. Simon hatte leider einen schwarzen Tag erwischt. Gegen Gerassimenko hatte er Chancen, die er nicht genutzt hat, und Falck war heute einfach zu stark.“
Wenig erfreut zeigte sich auch Cheftrainer Fu Yong nach dem Spiel. „Wir hatten heute unser vorletztes Heimspiel und kassieren eine 1:3-Niederlage. Das ist schade. Aber ich verstehe das schon. Unsere Jungs sind total müde. Eigentlich ist im Augenblick nur Samuel fit. Momentan ist es schwierig. Im nächsten Spiel wollen wir wieder angreifen, um eine möglichst gute Platzierung mit Blick auf die Play-offs zu erreichen.“
DAS SPIEL IM ÜBERBLICK
TTF Liebherr Ochsenhausen – SV Werder Bremen 1:3
Simon Gauzy – Kirill Gerassimenko 2:3 (11:5, 6:11, 8:11, 11:7, 9:11)Alvaro Robles – Mattias Falck 0:3 (5:11, 8:11, 9:11)Samuel Kulczycki – Marcelo Aguirre 3:2 (7:11, 9:11, 11:2, 11:7, 11:7)Simon Gauzy – Mattias Falck 0:3 (8:11, 5:11, 7:11)