Sonntag, 15.00 Uhr: TTF Liebherr Ochsenhausen – 1. FC Saarbrücken-TT
Lange hat es gedauert, einem ungnädigen internationalen Turnierplan geschuldet, bis die reguläre Punktrunde der Tischtennis Bundesliga nun endlich ihren Abschluss findet. Der 22. Spieltag steht am Sonntag an, alle Partien beginnen zeitgleich um 15 Uhr. Auch die der TTF Liebherr Ochsenhausen, die keinen Geringeren als den Champions-League-Sieger 1. FC Saarbrücken-TT in der Dr.-Hans-Liebherr-Halle empfangen.
Duell Ochsenhausen vs. Saarbrücken könnte Fortsetzung in den Play-offs erfahren
Ein Kracher zum vorläufigen Abschluss – vorläufig deshalb, weil beide Teams in den Play-offs stehen und somit noch längst nicht am Saisonende angelangt sind. Für die Saarländer, die die Runde als Tabellenzweiter abschließen werden, geht es „nur“ noch um die Ehre, doch natürlich wollen sie und ihre Topstars Patrick Franziska und Darko Jorgic mit einem Erfolgserlebnis im Rücken in die Meisterschaftsendrunde gehen. Gastgeschenke des FCS sind also nicht zu erwarten.
Das wissen die TTF nur zu genau, für die es dagegen noch um einiges geht. Man liegt punktgleich mit dem Post SV Mühlhausen im Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz drei. Die Oberschwaben haben momentan aufgrund des besseren Spielverhältnisses die Nase vorn – und das soll auch so bleiben, am besten durch einen Sieg, der auf jeden Fall Platz drei bedeuten würde. Dies würde im Übrigen bedeuten, dass es gleich weiter ginge im Duell Oberschwaben vs. Saarland, denn dann stünden sich beide Teams auch in den Play-off-Halbfinals gegenüber und würden maximal drei weitere Male die Klingen kreuzen.
Verlieren Mühlhausen, das in Bad Königshofen ebenfalls vor keiner leichten Aufgabe steht, und die TTF, wären letztere ebenfalls Dritter – nur wenn Gauzy und Co. verlieren und die Thüringer gewinnen, würde man mit dem vierten Platz Vorlieb nehmen müssen, gleichbedeutend mit dem Play-off-Gegner Borussia Düsseldorf.
TTF streben Platz 3 an und wollen den Fans tolles Tischtennis bieten
Natürlich betont TTF-Präsident Kristijan Pejinovic zu recht immer wieder, dass man jeden Gegner zu jedem Zeitpunkt schlagen können muss, wenn man Großes erreichen will, jedoch ein Halbfinalgegner Saarbrücken hätte schon einen besonderen Reiz. Der Ausgang wäre sicher ziemlich offen, auch wenn die Saarländer nominell in der Favoritenrolle wären. Allerdings denkt man in Ochsenhausen in dieser Hinsicht nicht taktisch. Man will die Runde mit der bestmöglichen Platzierung abschließen, aus eigener Kraft Platz drei eintüten und nicht auf die Ergebnisse der Konkurrenz schielen.
Und nach den beiden Niederlagen gegen Bremen (1:3) und in Mühlhausen (2:3) möchte man die Punktrunde mit einem Erfolg gegen eine Topmannschaft abschließen, der gut für das Selbstvertrauen wäre und dem Team Rückenwind für die Play-offs verschaffen würde. Gerade vor heimischer Kulisse hat man die Saarländer, gegen die es schon viele packende Duelle gab, in den letzten Jahren öfters schlagen können. Weshalb nicht auch am kommenden Sonntag. Folglich wird man gegen Saarbrücken vom ersten Ballwechsel an Vollgas geben. Zudem möchte man den Fans Toptischtennis bieten und diese gebührend auf die Play-offs einstimmen.
Leicht wird das natürlich nicht, zumal die letzten Ergebnisse des Deutschen Meisters von 2020 und Vizemeisters von 2021 und 2022 dessen hohes Niveau gut illustrieren – glatt mit 3:0 wurden Bad Königshofen und Grenzau in die Schranken gewiesen.
Ochsenhauser Spieler gestresst von der WTT-Tour
Bei den Schützlingen von Cheftrainer Fu Yong, die nach dem 19. Spieltag in der Tabelle noch vor Saarbrücken standen, funktionierte es von Mitte März bis Anfang April bekanntlich nicht so gut. Einige Spieler waren angeschlagen und von den vielen strapaziösen Turnieren erschöpft, sodass sie, wenn überhaupt, nicht in Bestform an den Tisch gehen konnten.
Dieses Phänomen konnte man bei Simon Gauzy auch unlängst bei den beiden großen WTT-Turnieren der Champions-Serie in Xinxiang und Macao beobachten. Dort schied er jeweils in der ersten Runde aus, was bei einem Tick mehr Frische gewiss vermeidbar gewesen wäre, auch wenn die Gegner Hugo Calderano beziehungsweise Liam Pitchford hießen. Seine 2:3-Niederlage in Xinxiang gegen Calderano, den er schon öfters geschlagen hatte, war ja bei ansprechender Leistung noch aller Ehren wert, das 1:3 gegen Pitchford in Macao deutete aber an, dass ihm zurzeit ein wenig die Reserven fehlen. So war es sicher sinnvoll für ihn, in dieser Woche zu pausieren und sich ganz auf die Bundesliga zu konzentrieren.
Denn auch aktuell sind Ochsenhauser Spieler im internationalen Einsatz. Beim WTT Star Contender in Bangkok, das am Samstag zu Ende geht, waren drei TTF-Asse am Start. Alvaro Robles und Shunsuke Togami gestalteten die erste Hauptrunde gegen starke Kontrahenten noch erfolgreich, schieden danach aber aus – Robles gegen den Schweden Kristian Karlsson, Togami musste dem Chinesen Lin Shidong gratulieren. Akkuzu ereilte bereits in Runde eins das Turnier-Aus durch eine 2:3-Niederlage gegen den Mühlhauser Ovidiu Ionescu. Robles steht mit Partnerin Maria Xiao im Mixed-Halbfinale am Donnerstag – man wird sehen, ob Fu Yong ihn rechtzeitig zum Bundesligaspiel wieder in Ochsenhausen begrüßen kann.
Und hier liegt natürlich schon ein Problem, denn der Trainer möchte selbstverständlich mit seinen Jungs gezielt und fokussiert auf die TTBL-Partien hinarbeiten und dies wird immer wieder durch den Umstand erschwert, dass oft nur ein oder zwei Spieler vor Ort sind, während der Rest auf der WTT-Tour um den Globus tingelt – kein Vorwurf an die Spieler, sie müssen das aus Karrieregründen tun, zumal sie auf die Weltranglistenpunkte angewiesen sind. Auf jeden Fall lässt sich heute noch keine definitive Aussage treffen, welches Trio am Sonntag in der TTBL in die Box gehen wird.
Saarbrücken mit zwei Weltklassespielern und bärenstarken Doppeln
Dass Saarbrücken eine Topmannschaft hat, ist ohnehin unbestritten. Mit dem Weltranglisten-13. Darko Jorgic und dem 16. des ITTF-Rankings, Patrick Franziska, hat man zwei Ausnahmespieler vorzuweisen, die auch in der stärksten Liga Europas immer wieder Akzente setzen – Jorgic steht in der TTBL aktuell 15:3, Franziska 12:4. Ob allerdings beide am Sonntag in Ochsenhausen aufschlagen werden oder nur einer aus dem Spitzenduo, steht noch in den Sternen. Der belgische Linkshänder Cedric Nuytinck, der Japaner Takuya Jin sowie der Tscheche Tomas Polansky komplettieren das Team von der Saar. Besonders Nuytick (7:9) und Takuya (7:6) muss man erst einmal schlagen und Polansky (3:8) war in der Vergangenheit eigentlich immer gegen Ochsenhausen besonders stark. Zudem stellen die Saarbrücker starke Doppel, bisherige Bilanz: 5:0, und dort ist Cedric Nuytinck gesetzt. Mit Polansky verbuchte der Belgier eine 3:0- und an der Seite von Franziska ein 2:0-Bilanz. Der FCS hat in dieser Saison folglich noch nie eine Partie verloren, die über die volle Distanz ging.
Die TTF haben noch etwas aus dem Hinspiel gutzumachen. Am 16. Dezember unterlag man auswärts mit 1:3, obwohl die einzelnen Matches durchaus umkämpft waren. Nur Shunsuke Togami hatte damals punkten können – er bezwang seinen Landsmann Jin in vier spannenden Sätzen auf hohem Niveau.
Die Oberschwaben wollen es am Sonntag besser machen, die Punkte behalten und die Runde als drittbestes Team beenden. Es könnte einmal mehr spannend werden in der Dr.-Hans-Liebherr-Halle, zumal wenn viele Fans den TTF den Rücken stärken.
„Wir wollen gewinnen und haben Platz drei im Visier“
Kristijan Pejinovic freut sich auf die Partie. „Saarbrücken ist natürlich ein bärenstarker Gegner, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass sie am Sonntag alle Topleute einsetzen werden. So oder so: Wir wollen gewinnen und haben Platz drei im Visier“, sagt der TTF-Präsident, der auch keine Einwände gegen Saarbrücken als Halbfinalgegner hat, obwohl es sich um den Champions-League-Sieger handelt. „Simon und Samuel bereiten sich die ganze Zeit in Ochsenhausen gewissenhaft auf das Spiel vor, man wird sehen, wer von den anderen rechtzeitig in guter Form aus Thailand zurückkehrt. Das Spiel wird gut besucht sein, wir haben schon recht viele Tickets im Vorverkauf abgesetzt. Mit den Fans im Rücken wollen wir eine Topleistung abrufen und Saarbrücken schlagen.“
Ticketverkauf für die Play-offs bereits gestartet – 20 % Frühbucher-Rabatt, bis der Halbfinal-Gegner feststeht
Der Ticketverkauf für die Play-offs hat bereits begonnen. Hier bieten die TTF aktuell „Flextickets“ an, die sowohl für den 09. als auch den 12.05. gültig sind. Zur Erläuterung: Wenn der Halbfinalgegner Düsseldorf heißt, wird das Rückspiel am 09.05. in Ochsenhausen ausgetragen. Wenn es aber Saarbrücken ist, wird am 12.05. in der Dr.-Hans-Liebherr-Halle gespielt. Man kann sich also jetzt schon die besten Plätze für die Play-offs sichern, unabhängig von Datum und Gegner. So lange der Gegner noch nicht feststeht, gewähren die TTF sogar noch 20 Prozent Frühbucher-Rabatt. Wer sich also ganz schnell entschließt, macht ein richtiges Schnäppchen – und ausgesprochen attraktiv sind ja beide möglichen Gegner. Wie immer gibt es die Tickets unter ttfo.de/tickets.