Während Simon Gauzy, Kanak Jha und Can Akkuzu den olympischen Wettbewerben in Tokio entgegen fiebern, sorgten die beiden Bundesligaspieler der TTF Liebherr Ochsenhausen, die diesmal noch nicht die Qualifikation für die Spiele geschafft hatten, bei den 63. Jugendeuropameisterschaften im kroatischen Varaždin im U19-Bereich für Furore. Samuel Kulczycki und Maciej Kubik sicherten dem polnischen Nationalteam die Goldmedaille im Mannschaftswettbewerb und standen später auch im Jungen-Doppel ganz oben auf dem Treppchen.
Spannendes Mannschaftsfinale nach lockeren Siegen zuvor
Das Finale im Teamwettbewerb gegen das hochklassig besetzte Team aus Frankreich war keine einfache Übung für die beiden Ochsenhauser. Am Ende hieß es 3:2 für Polen und Kubik behielt im alles entscheidenden Einzel gegen Thibault Poret in fünf Sätzen die Oberhand, gleichbedeutend mit Gold. Zuvor hatte bereits Kulczycki Poret besiegt, während beide Frankreichs Topspieler Alexis Lebrun hatten gratulieren müssen. Zuvor waren Schweden, Kroatien, Norwegen, Deutschland und Rumänien allesamt mit jeweils 3:0 in souveräner Manier in die Schranken gewiesen worden. Erst im Finale waren sie dann richtig gefordert und mussten ans Limit gehen.
Spitzenleistungen im Doppel, Silber im Einzel für Kulczycki
Auch das Jungen-Doppel war kein Sonntagsspaziergang für die beiden TTF-Asse. Nach einer Reihe deutlicher Siege erwiesen sich im Halbfinale die Deutschen Daniel Rinderer und Kay Stumper als sperrige Gegner. Am Ende hieß es 3:2 (11:7, 4:11, 5:11, 11:6, 11:5) für Kulczycki/Kubik, die im Endspiel die Rumänen Eduard Ionescu/Darius Movileanu in vier Durchgängen abfertigten (12:14, 11:5, 11:5, 11:6).
Nicht ganz so gut lief es im Jungen-Einzel. Zwar zog Samuel Kulczycki ins Finale ein, war dann aber nach den vielen Einsätzen zuvor nicht mehr ganz so frisch und spritzig und unterlag dem stark aufspielenden Deutschen Kay Stumper vom TTF-Bundesligarivalen TTC Neu-Ulm mit 2:4 (8:11, 11:5, 7:11, 10:12, 11:9, 9:11) – ein enges Match, bei dem mit etwas mehr Glück auch der Sieg möglich gewesen wäre. Maciej Kubik hatte durch ein 1:3 gegen den Kroaten Ivor Ban im Viertelfinale den Einzug in die Medaillenränge verpasst.
Eine Bronzemedaille sicherte sich ferner Samuel Kulczycki gemeinsam mit Landsfrau Anna Brzyska im Mixed Doppel. Maciej Kubik schied an der Seite der deutschen Bundesligaspielerin Sophia Klee im Achtelfinale aus.
Mit insgesamt also vier Medaillen waren die Jugend-Euros 2021 ein überaus erfolgreiches Turnier aus Sicht der Ochsenhauser, wenngleich Samuel Kulczycki und Maciej Kubik schon im Vorfeld zum engsten Favoritenkreis gezählt hatten.
Kubik: Freude über doppeltes Gold
„Für mich waren diese Jugend-Europameisterschaften großartig und unvergesslich“, so Maciej Kubik. „Ich war so glücklich und stolz, gemeinsam mit Samuel und den anderen den Mannschaftswettbewerb zu gewinnen. Es gelang uns, eine tolle Atmosphäre im Team zu schaffen, in der jeder sein bestes Tischtennis zeigen konnte. Natürlich haben sich Samuel und ich auch sehr über die Goldmedaille im Doppel nach einigen wirklich guten Matches gefreut. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr auch eine Medaille im Einzel gewinnen kann.“