Mittwoch, 19.00 Uhr: Post SV Mühlhausen – TTF Liebherr Ochsenhausen
Der Terminplan kennt keine Gnade. Unmittelbar vor Weihnachten steht noch der 11. Spieltag der Tischtennis Bundesliga an und beschert den TTF Liebherr Ochsenhausen am Mittwoch ein Schlüsselspiel im Kampf um die Play-offs. Zum Abschluss der Vorrunde müssen die Schützlinge von Fu Yong in Thüringen zu Werke gehen – beim als extrem heimstark geltenden Post SV Mühlhausen, dessen Halle und Spielmaterialien ziemlich gewöhnungsbedürftig sind.
Nach den Niederlagen der unmittelbaren Düsseldorf-Verfolger am Sonntag, ist das Feld der Play-off-Anwärter so eng wie nie zusammengerückt. Düsseldorf ist ganz oben mit 20:0 Punkten weit entrückt, aber von Platz zwei ab wird es sehr interessant. Diesen belegen die TTF (14:6) vor den punktgleichen Saarbrückern und einem Trio mit jeweils 12:8 Zählern, bestehend aus Neu-Ulm, Bad Königshofen und eben Mühlhausen. Damit wird bereits deutlich, welche Bedeutung die letzte Partie der TTF im alten Jahr hat.
Die Ochsenhauser Spieler müssen versuchen, die beiden vorausgegangenen Niederlagen auszublenden und in Mühlhausen alles abzurufen, was ihnen möglich ist. Sie wollen mit großem Kampfgeist dem Gegner vom ersten Ball an Paroli bieten und die Punkte nach Oberschwaben mitnehmen. Dazu müssen alle hellwach sein und in guter bis sehr guter Tagesform an den Tisch gehen. Mit dabei sein wird auch wieder der Leader, der 27-jährige Simon Gauzy, frischgebackener französischer Meister im Herreneinzel, der dem Team in Grünwettersbach sehr gefehlt hat.
Mühlhausen mit international erfahrener Truppe und acht Siegen in Folge
Der Post SV Mühlhausen stellt eine recht ausgeglichen besetzte Truppe mit reichlich internationaler Erfahrung, gesammelt nicht nur auf zahllosen Individualturnieren, sondern auch als Team in der Champions League. Der deutsche Einzelmeister von 2013, Steffen Mengel, ist an Position eins gemeldet. Der 33-jährige Hüne, 1,95 Meter groß, ist ein ungemein kampfstarker Spieler (Weltrangliste Platz 136, aktuelle TTBL-Bilanz: 4:5). Ihm folgt der 32-jährige Rumäne Ovidiu Ionescu, der 2018 Vizeeuropameister im Herreneinzel wurde und einige Jahre zur Ochsenhauser Trainingsgruppe gehörte. Der Weltranglisten-57. ist gegen die TTF meist hoch motiviert, in der TTBL steht er 6:4. Der vermutlich stärkste Spieler aus dem Trio ist formal nur die Nummer drei: Der 35-jährige Österreicher Daniel Habesohn ist eine Art Leitwolf bei den Postlern, in der Weltrangliste ist er auf Position 46 notiert. Seine aktuelle Ligabilanz lautet 9:5. Der jüngste im Bunde ist ein guter Bekannter aus dem Liebherr Masters College. Der 21-jährige Franzose Irvin Bertrand steht zwar in der Bundesliga 1:4, hat aber am Sonntag beim 3:0 über Bad Homburg keinen Geringeren als den starken Japaner Yuta Tanaka bezwungen. Sollte der Linkshänder zum Einsatz kommen, wird er gewiss top motiviert an den Tisch gehen.
Letzte Saison unterlagen die TTF mit Hugo Calderano in der vereinseigenen Halle am Mühlhausener Kristanplatz mit 2:3, konnten das Rückspiel jedoch mit 3:1 für sich entscheiden. Aktuell ist Mühlhausen, lässt man einmal die von Sieg zu Sieg eilenden Düsseldorfer außen vor, die Mannschaft der Stunde mit wettbewerbsübergreifend acht Siegen in Serie. Es wird schwer, doch da müssen die Ochsenhauser jetzt durch und alles hineinwerfen, was geht, um mit einem auch psychologisch ungemein wichtigen Sieg gegen einen Rivalen im Kampf um die Play-offs in die Feiertagspause zu gehen.
„Wir erwarten ein schweres Spiel, weil unser Gegner zu Hause ohnehin sehr stark ist und dazu noch einen respektablen Lauf hat – nach schwächerem Start haben sie sich jetzt an die Play-offs herangekämpft“, sagt Teammanager Manuel Pfender. „Wir möchten aber einen guten Jahresabschluss finden und die bis jetzt sehr gute Vorrunde zu einer grandiosen Vorrunde machen. Wir werden versuchen, voll dagegenhalten und das Beste an den Tisch zu bringen, was uns möglich ist. Und dann schauen wir einfach, was dabei herauskommt.“