Sonntag, 15.00 Uhr: TSV Bad Königshofen – TTF Liebherr Ochsenhausen
Die TTF Liebherr Ochsenhausen gehen mit Spannung und Vorfreude in die erste Partie der Bundesligasaison 2021/22 beim ambitionierten TSV Bad Königshofen, wohl wissend, dass sie gleich zu Beginn eine sehr hohe Hürde zu überspringen haben, wollen sie die Punkte nach Oberschwaben entführen. Und natürlich wollen sie das, auch wenn sie personell während der gesamten Vorrunde nicht aus dem Vollen schöpfen können.
TTF-Profis motiviert und zugleich entspannt nach Bad Königshofen
Das tut der Motivation der Ochsenhauser Asse jedoch keinen Abbruch. Der Weltranglisten-18. Simon Gauzy, der US-Amerikaner Kanak Jha, sowie die jungen Polen Samuel Kulczycki – schon letzte Saison ziemlich erfolgreich – und Maciej Kubik brennen darauf, ihr Können in Unterfranken unter Beweis zu stellen bei einem Gegner, gegen den man in der letzten Runde zweimal das Nachsehen hatte. Cheftrainer Fu Yong, der sich sicher die eine oder andere taktische Variante einfallen lassen wird, wird die Spieler mit den besten Trainingsleistungen vermutlich um „Leitwolf“ Simon Gauzy gruppieren, einer aus dem Quartett muss in den sauren Apfel beißen und von der Bank aus zuschauen – allerdings könnten auch alle vier bei entsprechender Doppelaufstellung zum Einsatz kommen. Der Verein übt keinen Druck auf die Spieler aus, die einfach schauen sollen, was am Sonntag möglich ist.
Hochkarätiger Gegner mit den Assen Steger und Ort
250 Zuschauer sind zugelassen, die das Heimteam lautstark unterstützen werden – in normalen Zeiten sind es 1.000 und mehr Fans, die den TSV anfeuern. Der Gegner hat Qualität. Seine Nummer eins, der inzwischen 40-jährige Ex-Mannschaftseuropameister Bastian Steger, ist immer noch ein echter Topmann für die Bundesliga. Seine 24:13-Bilanz der Vorsaison zeigt, wie gefährlich er immer noch ist. Seine relativ schwache Weltranglistenposition (127.) hat keine Aussagekraft, da er kaum mehr auf internationalen Turnieren spielt. Die Nummer zwei ist ebenfalls richtig gut. Der 25-jährige deutsche Nationalspieler Kilian Ort, Eigengewächs des Vereins, hat 2020/21 elf Siege bei acht Niederlagen verbucht – und das obwohl er mehrfach durch Verletzungen zurückgeworfen wurde. Auch Ort ist mit Weltranglistenplatz 198 krass unterbewertet. In dieser Woche hätte er um ein Haar das hochkarätig besetzte WTT Contender-Turnier in Budapest gewonnen und ist ganz knapp im Finale gescheitert.
Für den in seine Heimat zurückgekehrten Franzosen Abdel-Kader Salifou ist mit dem 19-jährigen Maksim Grebnev ein neues Gesicht ins Team gerückt. Der aus Bad Homburg gekommene Russe ist bekannt für seine äußerst dynamische, emotionale Spielweise – ein Akteur mit richtig guter Perspektive, der auch als starker Doppelspieler gilt. Die Mannschaft des japanischen Trainers Koji Itagaki komplettiert der 24-jährige Kroate Filip Zeljko, ein kampfstarker Spieler, der sich in den letzten beiden Jahren deutlich verbessert hat und an guten Tagen fast jedem in der TTBL das Leben schwer machen kann. Zeljko ist formal an Position eins der Regionalligatruppe gemeldet, gehört aber zum Stamm des Bad Königshofener TTBL-Teams.
„Erste ganz kleine Generalprobe“
Das ist natürlich ein top besetzter Gegner, andererseits wollen die hoch motivierten TTF-Asse die kleine „Aufstellungsscharte“ auswetzen und werden alles hineinwerfen, was möglich ist. Auch letzte Saison hat man viele Partien in dieser Aufstellung bestritten, da Hugo Calderano recht oft nicht zur Verfügung stand, und die Play-offs erreicht. Und in der Rückrunde wird sich die Personalsituation ja definitiv verbessern. Folglich kann man die Auftaktpartie relativ gelassen angehen, möchte aber schon gerne eine erste Duftmarke setzen. Die Tagesform der Ochsenhauser Akteure, die alle sehr gut trainiert haben, wird dabei ein ganz wichtiger Faktor werden. Alles ist möglich.
„Es wird eine erste ganz kleine Generalprobe“, so Kristijan Pejinovic. „Es ist immer schwierig, das erste Spiel einzuschätzen, die Jungs sind alle noch ein bisschen nervös. Zudem muss man sehen, wie die Spieler die EM und Olympia weggesteckt haben.“ Der TTF-Vorsitzende fügt hinzu: „Wir sind gespannt aber auch entspannt. Die Jungs haben unseren Rückhalt und keinen Druck. Sie sind seit über einer Woche hier und konnten sich fokussiert, aber ohne allzu viel Stress auf das Spiel vorbereiten. Zudem haben wir noch etwas Teambuilding gemacht und alle hatten ihren Spaß.“