TTF auf Play-off-Kurs wollen Derbysieg

Sonntag, 15.00 Uhr: TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC Neu-Ulm

Vorletztes Heimspiel der TTF Liebherr Ochsenhausen in Ehingen drei Spieltage vor Schluss der Punktrunde. Und der amtierende Deutsche Meister will den Fans natürlich einen Derbysieg präsentieren. Zudem stünde man bei einem Erfolg so gut wie sicher in den Play-offs, vielleicht wäre dann die Play-off-Teilnahme sogar schon besiegelt, nämlich wenn der Post SV Mühlhausen zur gleichen Zeit nicht in Bad Königshofen gewinnen sollte.

Dass der Wildcard-Inhaber TTC Neu-Ulm mit seinem umfangreichen Spielerkader schon in seiner ersten Saison in der deutschen Eliteliga kein leichter Gegner ist, haben die bisherigen beiden Aufeinandertreffen gezeigt. Konnten die TTF das Pokal-Achtelfinal-Match noch mit 3:2 gewinnen, kassierten sie im Ligahinspiel am 3. November 2019 in der ratiopharm arena mit 1:3 doch eine empfindliche Niederlage. Allerdings mussten die TTF damals ohne Hugo Calderano und Simon Gauzy auskommen, während Neu-Ulm mit dem WM-Dritten An Jae-hyun und Tiago Apolonia eine auch nominell starke Formation in die Box schickte.

Dass die zuletzt gegen Bergneustadt bärenstarken TTF zwölf Punkte mehr auf dem Konto haben als der Tabellensiebte, ist auch dem Umstand geschuldet, dass Neu-Ulm immer wieder in stark wechselnden Aufstellungen antritt und bisweilen nicht einen der vier gemeldeten Asiaten zur Verfügung hat. Der Südkoreaner An Jae-hyun hatte sieben Einsätze und wurde bereits offiziell wieder verabschiedet, seine chinesischen Kollegen Hao Shuai und Cui Qinglei waren überhaupt noch nicht dabei.

Eine richtig starke Saison spielt der Ex-Ochsenhauser Tiago Apolonia, dessen 20:6-Bilanz als eigentlicher Spitzenspieler – gemeldet ist er nur auf Position drei – Bände spricht. Abdel-Kader Salifou ist – wie eigentlich das Neu-Ulmer Team als Ganzes – eine Art Wundertüte. Zweimal hat er in dieser Runde Vizeweltmeister Mattias Falck geschlagen und auch Bastian Steger gab er in der Rückrunde das Nachsehen. Dafür verliert der Franzose aber regelmäßig gegen weitaus schwächere Kontrahenten und kommt deshalb nicht auf eine ausgeglichene Bilanz. Mit dem Brasilianer Gustavo Tsuboi, häufiger Trainingsgast in Ochsenhausen, bildet er ein gutes Doppel. Im Einzel konnte Linkshänder Tsuboi die Erwartungen bisher nicht erfüllen und verließ nur zweimal als Sieger die Box.

Viktor Brodd ist auch nicht zu unterschätzen – der Schwede zeichnet sich, ähnlich wie Salifou, dadurch aus, gerade gegen die Topleute erstaunlich gut mitzuspielen, auch wenn es bisher nur zu drei Siegen reichte. Das 17-jährige Talent Kay Stumper erhielt auch bereits vier Bundesligaeinsätze, konnte jedoch noch nicht punkten. Zuletzt bei der etwas unglücklichen 2:3-Niederlage in Grenzau standen im Neu-Ulmer Dress lediglich Tsuboi, Salifou und Brodd am Tisch, dem Gegner in etwa gleichwertig waren sie dennoch.

In welcher Besetzung auch immer Neu-Ulm am Sonntag antritt, fest steht, dass die TTF, die so dicht vor den Play-offs stehen, im Derby nichts anbrennen lassen wollen und die Revanche für die Hinspielniederlage im Fokus haben. Man wird schon aufgrund der bisherigen beiden Begegnungen diesen Gegner ganz gewiss nicht auf die leichte Schulter nehmen. 

„Nach dem sehr starken Auftritt gegen Bergneustadt möchten wir den Schwung aus diesem Spiel mitnehmen und am Sonntag an diese Leistung anknüpfen“, so TTF-Cheftrainer Dmitrij Mazunov. „Gegen Neu-Ulm wollen wir zum einen natürlich zeigen, dass wir die Nummer eins in der Region sind und zum anderen einen weiteren Schritt Richtung Play-offs machen.“

Die Mannschaften

TTF Liebherr Ochsenhausen
Hugo Calderano BRA/POR, 23 Jahre, Weltrangliste Platz 7, TTBL 10:1
Simon Gauzy FRA, 25 Jahre, WRL 21, TTBL 13:7
Jakub Dyjas POL, 24 Jahre, WRL 74, TTBL 14:5
Stefan Fegerl AUT, 31 Jahre, WRL 83, TTBL 5:7
Vladimir Sidorenko RUS, 17 Jahre, WRL 175, TTBL 4:3
Doppel: Fegerl/Sidorenko 2:0; Gauzy/Fegerl 0:2
Cheftrainer: Dmitrij Mazunov RUS, 48 Jahre

TTC Neu-Ulm
Hao Shuai CHN, 35 Jahre, WRL —, TTBL: 0:0
An Jaehyun KOR, 20 Jahre, WRL 35, TTBL: 6:5
Cui Qinglei CHN, 30 Jahre, WRL 1.080, TTBL: 0:0
Tiago Apolonia POR, 33 Jahre, WRL 58, TTBL: 20:6
Abdel-Kader Salifou FRA, 30 Jahre, WRL 191, TTBL: 5:8
Gustavo Tsuboi BRA, 34 Jahre, WRL 40, TTBL: 2:6
Viktor Brodd SWE, 29 Jahre, WRL 602, TTBL: 3:7
Kay Stumper GER, 17 Jahre, WRL —, TTBL: 0:4
Doppel: Tsuboi/Salifou 3:2; Apolonia/Brodd 1:2; Apolonia/Tsuboi 0:1; Salifou/Brodd: 0:1; Salifou/Stumper 0:1
Trainer: Chen Zhibin GER, 56 Jahre

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