Sonntag, 15.00 Uhr: TTF Liebherr Ochsenhausen – SV Werder Bremen
Seit dem letzten Spieltag steht es fest: Die TTF Liebherr Ochsenhausen stehen in den Halbfinal-Play-offs um die Deutsche Meisterschaft und haben somit ein wichtiges Saisonziel vorzeitig erreicht. Selbst wenn sie die verbleibenden drei Partien allesamt mit 0:3 verlieren würden, würden sie schlechtestenfalls auf Tabellenplatz vier ins Ziel einlaufen.
Doch so denkt man in Ochsenhausen nicht. Man wird top motiviert die Runde zu Ende spielen, möchte nach zuletzt drei klaren Siegen im Flow bleiben – mit einer Erfolgsserie im Rücken spielt es sich auch psychologisch leichter in den Play-offs – und den Fans noch etwas bieten. Zudem ist der Ehrgeiz vorhanden, die Punktrunde auf dem zweiten Platz abzuschließen. Seit dem 5. März steht man auf dieser Tabellenposition und fühlt sich da pudelwohl. Die punktgleichen Saarbrücker, die auf Platz drei verdrängt werden konnten, werden sicher auch nochmal Gas geben, sodass die TTF noch einige Punkte brauchen werden, um tatsächlich als zweitbestes Team über die Ziellinie zu kommen.
Werder verspielte Play-off-Chancen durch drei Niederlagen in Serie
Aktuell ist der SV Werder Bremen Siebter des TTBL-Klassements mit 16:22 Punkten und möchte sich natürlich in der Tabelle noch ein wenig verbessern. Die letzten drei Partien verliefen für die Grün-Weißen enttäuschend. Man war auf Tuchfühlung zu den Play-off-Plätzen, verlor dann aber nacheinander gegen Saarbrücken (2:3), in Grenzau (0:3) und gegen Bergneustadt (1:3), sodass alle Chancen auf die Meisterschafts-Endrunde dahin waren. Man kann davon ausgehen, dass die Norddeutschen, die gerade von Grenzau und Bergneustadt unter Wert geschlagen wurden, auf Wiedergutmachung aus sind und am Sonntag mit sehr viel Engagement und Siegeswillen auftreten werden. Gerade gegen den Tabellenzweiten aus Ochsenhausen geht es auch ums Prestige. Die Zuschauer können hochklassige und spannende Matches erwarten.
Knapper Hinspiel-Sieg der TTF im November
Das Hinspiel an der Weser am 26.11. wurde nach hartem Kampf mit 3:2 gewonnen, damals trugen Kanak Jha, Can Akkuzu und Simon Gauzy das TTF-Trikot. Zweimal mussten die Oberschwaben einen Rückstand wettmachen – Kirill Gerassimenko hatte Can Akkuzu knapp besiegt und Werder Galionsfigur Mattias Falck sich in einem ebenfalls hart umkämpften Match gegen Simon Gauzy durchgesetzt. Kanak Jha, der ja am Sonntag leider nicht zur Verfügung steht, sorgte mit Erfolgen über den Rumänen Cristian Pletea und Gerassimenko jedesmal für den Ausgleich, sodass es ins Doppel ging, wo sich Gauzy und der nur im Doppel eingesetzte Alvaro Robles in vier Sätzen gegen die Werderaner Falck/Aguirre behaupten konnten. Ähnlich eng könnte es auch am Sonntag in der Dr.-Hans-Liebherr-Halle zugehen.
Mattias Falck als unumstrittener Leader
Mattias Falck, 2019 Vizeweltmeister im Einzel und seit 2021 amtierender Weltmeister im Doppel, ist die unumstrittene Nummer eins des SV Werder. Der 31-jährige Schwede verliert in der Liga schon mal gegen einen „Underdog“, doch gerade gegen die Topleute wie etwa Simon Gauzy ist er fast immer in Spiellaune. Seine Rückrundenbilanz von 12:2 bei einem Gesamtergebnis von 24:8 spiegelt wider, dass er seit Monaten in guter Form ist. Der 26-jährige Kasache Kirill Gerassimenko steht für attraktives Angriffstischtennis und hat in der Vergangenheit oft gute Spiele gegen die TTF gezeigt. In der Rückrunde waren seine Leistungen bisher eher durchwachsen, seine Gesamtbilanz von 11:11 zeugt jedoch davon, dass er zu den Könnern in der stärksten Liga Europas zu zählen ist. Dennoch zeigt der Umstand, dass er in der Weltrangliste als 33. aktuell drei Plätze vor Falck steht, dass man das internationale Ranking nicht überbewerten sollte. Hinter dem namhaften Duo fällt es leistungsmäßig ab. Weder der in der Weltrangliste als Nummer 77 geführte 30-jährige Paraguayer Marcelo Aguirre (2:6) noch der 22-jährige Rumäne Cristian Pletea (TTBL 1:10, WRL Platz 156) konnten bisher Akzente setzen. Und die Doppel (2:7) funktionieren auch nicht so wie in den vergangenen Jahren.
„Müssen voll fokussiert ins Spiel gehen“: Fu Yong zur Partie gegen den SV Werder
„Am Sonntag im Heimspiel gegen Werder Bremen wollen wir natürlich versuchen, einen weiteren Sieg vor unseren Fans zu schaffen, was nicht leicht wird, da Bremen mit Falck und Gerassimenko zwei sehr starke Spieler im Kader hat“, sagt Cheftrainer Fu Yong im Vorfeld der Partie. „Im Moment ist nur Samuel Kulczycki hier in Ochsenhausen, während Can Akkuzu, Alvaro Robles, Simon Gauzy und Shunsuke Togami noch beim WTT-Turnier in Singapur sind. Ich hoffe, dass sie rechtzeitig wieder zurück sein werden und dass alle fit und unverletzt sind. Wie gegen jede Mannschaft in dieser starken, ausgeglichenen Liga müssen wir auch gegen Bremen voll fokussiert ins Spiel gehen und spielerisch wie auch kämpferisch alles abrufen. Wir werden wie immer unser Bestes geben und vom ersten bis zum letzten Ball kämpfen, nur so können wir dieses Spiel gewinnen.“