ASV Grünwettersbach – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:2
Eine bittere Niederlage mussten die TTF Liebherr Ochsenhausen am Sonntagnachmittag beim heimstarken ASV Grünwettersbach trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung hinnehmen.
Für die TTF punkteten Simon Gauzy (3:1 gegen Wang Xi) und Bundesliga-Debütant Shunsuke Togami (3:2 gegen Deni Kozul). Der als Nummer eins aufgestellte 21-jährige Japaner verlor allerdings vor 380 Fans im Hexenkessel von Grünwettersbach sein zweites Match gegen Defensiv-Ass Wang xi in fünf Sätzen. Das alles entscheidende Doppel verloren Simon Gauzy und Alvaro Robles gegen die Grünwettersbacher Walther/Kozul. Die Oberschwaben fielen mit nun 10:6 Punkten auf den vierten Tabellenplatz zurück und mussten die an diesem Wochenende siegreichen Teams aus Saarbrücken und Neu-Ulm erst einmal vorbeiziehen lassen.
Dreieinhalb Stunden hat das Team eigentlich, mit einer Ausnahme, überzeugt und gut gekämpft und musste am Ende doch mit leeren Händen die Heimreise antreten. Aber so ist Tischtennis, mal klappt alles wie am Schnürchen, mal geht etwas gründlich daneben. Wie heute beim sonst so zuverlässig und konstant spielenden Alvaro Robles, der wirklich einen gebrauchten Tag erwischt hatte.
Im ersten Match zeigte Simon Gauzy eine starke Leistung gegen Wang Xi, dessen Spiel er sehr gut ausrechnen kann aus zahlreichen, meist erfolgreichen Duellen. Dennoch wurde es am Ende noch sehr eng. Shunsuke Togami hatte bei seiner Premierenvorstellung gegen den Slowenen Deni Kozul mit einer gewissen Nervosität zu kämpfen, kämpfte sich aber nach einem 0:2-Satzrückstand gut ins Match zurück und war im fünften Durchgang seinem Gegner überlegen. Nach der Pause hätte Alvaro Robles gegen Ricardo Walther nachlegen sollen, doch bei ihm lief – mit Ausnahme des zweiten Satzes – wenig zusammen. Grünwettersbach war zurück im Spiel. Umso mehr, als Wang Xi im Duell der Einser Shunsuke Togami, der erneut einen 0:2-Satzrückstand wettmachte, im Entscheidungsdurchgang niederkämpfte. Nun setzte man seitens der TTF auf das in Bremen so überzeugende Doppel Gauzy/Robles, doch gegen Walther/Kozul lief bei den beiden Ochsenhausern wenig zusammen, wobei auch hier das Problem überwiegend bei Robles lag, der einfach nicht in sein Spiel fand.
In acht Tagen (12.12.) steht das nächste Bundesligaspiel der TTF an, die beim Tabellenvorletzten Grenzau versuchen wollen, die heutige Scharte wieder auszuwetzen.
„Guter Start und hinten herum verpufft“: Ochsenhauser Stimmen zum Spiel
„Das war sehr, sehr schade heute, ich bin schon ein bisschen enttäuscht“, räumte TTF-Cheftrainer Fu Yong ein. „Wir hatten eine gute Chance zu gewinnen nach unserer 2:0-Führung. Simon hat gegen Wang Xi sensationell gespielt, Togami war bei seinem ersten Spiel in der Bundesliga sehr nervös und hatte auch Probleme, in seinen Rhythmus zu finden. Am Ende hat er es gegen Kozul aber doch noch geschafft, das war absolut in Ordnung.“ Das heutige Sorgenkind sei Alvaro Robles gewesen: „Alvaro war heute nicht gut in Form, er hat im Einzel und im Doppel bis zum Ende keinen Rhythmus gefunden. Er hatte wohl auch Probleme mit dem ungewohnten Tisch und den Bällen, die für seine Spielweise schwierig waren. Auf jeden Fall tut es sehr weh, dass wir die zwei Punkte verloren haben. Ab morgen werden wir uns im Training sehr gewissenhaft auf das Grenzau-Spiel vorbereiten, wo wir es besser machen wollen.“
„Guter Start und hinten herum verpufft, Fokus weg, Luft raus, so könnte man das Spiel in Kurzform beschreiben“, meinte Kristijan Pejinovic. „Simon hat gegen Wang Xi brilliert. Zum Debüt von Togami: Er hat sich schwer getan und war nervös, hat es aber dann doch gut gemacht gegen Kozul nach 0:2. Bei Alvaro ging heute leider nichts, es wirkte, als wenn jemand den Stecker gezogen hätte.“ Der TTF-Präsident fuhr fort: „Dann Togami gegen Wang Xi zunächst mit einem ähnlichen Verlauf wie im ersten Spiel, er musste erst mal ein Gefühl für die Bälle bekommen und hat einen 0:2-Satzrückstand aufgeholt. Im fünften Satz hat Wang dann aber sehr gut gespielt. Ich erinnere mich auch nicht, dass in all den Jahren einer von uns mal sein erstes Spiel gegen Wang gewonnen hätte.“ Mit dem Doppel war Pejinovic überhaupt nicht einverstanden: „Da ging dann leider das Dilemma weiter mit einem völlig deplatziert wirkenden Alvaro, das konnte dann auch Simon nicht retten. Es war ernüchternd. Man kann in Grünwettersbach verlieren, es ist dort schwer, gerade wenn die Halle so voll ist wie heute, das ist uns ja nicht das erste Mal passiert. Aber mit einem 0:3 im Doppel hier herauszugehen, hatte ich nicht erwartet. Glückwunsch an Grünwettersbach, die nie aufgegeben haben und am Ende dafür belohnt wurden.“
Das Spiel in der Übersicht
Wang Xi – Simon Gauzy 1:3 (7:11, 7:11, 11:9, 10:12)
Deni Kozul – Shunsuke Togami 2:3 (11:8, 11:6, 5:11, 9:11, 5:11)
Ricardo Walther – Alvaro Robles 3:1 (11:8, 5:11, 11:7, 11:8)
Wang Xi – Shunsuke Togami 3:2 (11:9, 11:6, 8:11, 10:12, 11:6)
Ricardo Walther/Deni Kozul – Simon Gauzy/Alvaro Robles 3:0 (11:7, 11:6, 11:4)