TTC Neu-Ulm – TTF Liebherr Ochsenhausen 2:3
Ein Wahnsinns-Spiel! Die TTF Liebherr Ochsenhausen haben am Mittwochabend in einer vorgezogenen Bundesliga-Partie des 19. Spieltags durch einen 3:2-Erfolg beim TTC Neu-Ulm ihre kleine Chance auf das Erreichen der Play-offs gewahrt. Doch sie haben nicht nur das erste von drei „Endspielen“ gewonnen, sondern – nach wie vor ohne die verletzten Simon Gauzy und Samuel Kulczycki – eine großartige Leistung gezeigt und sich solange mit Herzblut und Hingabe gegen Neu-Ulmer in Bestbesetzung gewehrt, bis sie die packende Partie gewonnen hatten.
Can Akkuzu mit Topleistung
Eine großartige Leistung bot Can Akkuzu, der erst seit Rückrundenbeginn für die TTF spielberechtigt ist, mit sehenswerten Fünfsatz-Siegen über Kay Stumper und Tiago Apolonia. Und ebenso am Ende das erstmals zusammen spielende Doppel Kanak Jha/Maciej Kubik, das mit einem 3:2 gegen Sidorenko/Katsman nach prickelnden dreidreiviertel Stunden den Derby-Sieg eintütete.
Vor dieser Leistung muss man den Hut ziehen, das war eine Mannschafts-Performance, die einfach passte und bei der jeder Spieler alles gab, auch Kanak Jha bei seiner unglücklichen Fünfsatz-Niederlage gegen Apolonia (10:12 im Entscheidungsdurchgang) und Maciej Kubik, der beim 2:3 gegen Vladimir Sidorenko zwei Satzrückstände wettmachen konnte. Jedes der fünf Matches ging über die volle Distanz von fünf Sätzen, am Ende lagen die TTF mit 13:12 Sätzen vorne und der Gegner mit 231:230 Bällen – enger, umkämpfter und spannender kann Mannschaftstischtennis nicht sein, dieses Derby war – unabhängig vom guten Ausgang für die TTF – wahrlich eine Werbung für die Tischtennis Bundesliga. Alle Daumen nach oben, was für beide Teams gilt!
Chance gewahrt, Pause bis 1. April
Die Oberschwaben haben sich mit nunmehr 22:18 Punkten um einen Platz vorgeschoben und sind jetzt Tabellenfünfter hinter den Rivalen aus Fulda und Mühlhausen. Nun hat man aufgrund zahlreicher internationaler Turniere erst einmal eine lange Verschnaufpause bis zum 1. April und hofft dann auf einen erfolgreichen Frühling, in dem Cheftrainer Fu Yong wieder auf alle fünf Spieler zurückgreifen kann.
Der Gegner vor heimischer Kulisse ist am 01.04. der Tabellensiebte TSV Bad Königshofen. Und am 13.04. endet die reguläre Punktrunde mit der Auswärtspartie beim SV Werder Bremen, derzeit Neunter des Liga-Klassements. Nach wie vor gilt: Die TTF haben nur dann noch eine Play-off-Chance, wenn sie beide Begegnungen gewinnen – und auch dann klappt es nur, wenn die Ergebnisse der Konkurrenten passen.
Eins ist aber sicher: Das Team wird bis zum letzten Ballwechsel der Saison mit ähnlichem Herzblut um seine Chance kämpfen wie heute gegen Neu-Ulm, dessen dürfen sich alle Fans und Freunde der TTF Liebherr Ochsenhausen sicher sein.
„Bin heute wirklich stolz auf die Jungs“ / „Ein völlig verrücktes Spiel“ – Stimmen zum Derby
„Ich bin heute wirklich stolz auf die Jungs, die trotz so vieler Widrigkeiten mit so viel Herzblut an die Aufgabe herangegangen sind“, sagte ein erleichterter Kristijan Pejinovic nach dem packenden Duell. „Simon und Samuel konnten nach wie vor nicht spielen und dann fiel noch unser Trainer Fu Yong Corona-bedingt aus, sodass LMC-Trainer Bogdan Pugnar interimsmäßig einspringen und das Team coachen musste.“ Der TTF-Präsident unterstrich: „Was die Jungs heute abgeliefert haben, zeugt von Willen und Moral. Sie haben gezeigt, dass sie verstanden haben, was am Sonntag gegen Grenzau verbockt wurde, wollten das unbedingt wettmachen und haben es sehr gut gemacht. Vor allem was Can gezeigt hat, war à la bonne heure.“ Pejinovic beschließt sein Statement wie folgt: „Das Team hat fast vier Stunden gekämpft und wurde belohnt. Es ist im Rennen geblieben, auch wenn es nach wie vor auf Schützenhilfe angewiesen ist. Vielen Dank auch an unsere mitgereisten Fans für den tollen Support! Die Verschnaufpause bis Anfang April wird uns gut tun.“
„Es war ein völlig verrücktes Spiel, es ging unfassbar knapp zu“, so Kanak Jha nach der nervenaufreibenden Partie. „Am Ende sind wir sehr glücklich über den Sieg und die Punkte, die sehr wichtig für uns sind.“
Auch der Neu-Ulmer Kay Stumper würdigte die Leistung der TTF: „Vor allem Can Akkuzu hatte heute einen sehr guten Tag. Am Ende hat Ochsenhausen zwar knapp gewonnen, aber auch verdient.“
DAS SPIEL IN DER ÜBERSICHT
TTC Neu-Ulm – TTF Liebherr Ochsenhausen 2:3
Tiago Apolonia – Kanak Jha 3:2 (11:4, 9:11, 11:6, 9:11, 12:10)
Kay Stumper – Can Akkuzu 2:3 (10:12, 4:11, 11:9, 12:10, 7:11)
Vladimir Sidorenko – Maciej Kubik 3:2 (11:7, 10:12, 11:6, 5:11, 11:6)
Tiago Apolonia – Can Akkuzu 2:3 (11:3, 9:11, 6:11, 11:8, 8:11)
Vladimir Sidorenko/Lev Katsman – Kanak Jha/Maciej Kubik 2:3 (11:7, 9:11, 6:11, 11:9, 5:11)