TTF gewinnen mit zwei Stammspielern in Mainz

1. FSV Mainz 05 – TTF Liebherr Ochsenhausen 1:3

Das letzte Ochsenhauser Aufgebot sicherte sich nur zwei Tage nach dem Pokal-Highlight in Neu-Ulm zwei ganz wichtige Punkte in der Tischtennis Bundesliga (TTBL). Mit 3:1 gewannen die Oberschwaben in einer Partie des 12. Spieltags beim Aufsteiger 1. FSV Mainz 05.

Das Kuriose: Nur zwei von sechs Stammspielern standen Cheftrainer Fu Yong zur Verfügung, sodass der frühere chinesische Auswahlspieler selbst zum Schläger greifen musste. Ohne Simon Gauzy (in Durban beim WTT-Turnier), Shunsuke Togami (Asienmeisterschaften), Samuel Kulczycki (erkrankt) und Kanak Jha (gesperrt) sowie mit Fu Yong als „Notnagel“ entführten die TTF die Punkte letztlich sogar recht souverän aus Mainz, die man im Hinspiel in deutlich stärkerer Aufstellung, nämlich mit Simon Gauzy, hergegeben hatte. In Anbetracht der Umstände also ein hoch erfreuliches Ergebnis, durch das die TTF mit nun 16:8 Zählern den dritten Tabellenplatz festigten.

Natürlich muss man auch einräumen, dass den Rheinhessen mit Yuto Muramatsu, der auch gerade bei den Asienmeisterschaften aufschlägt, der beste Mann fehlte, doch den TTF fehlten ja gleich vier „beste Männer“. Allerdings machte das verbliebene Duo alles andere als einen schlechten Job, Can Akkuzu und Alvaro Robles übernahmen Verantwortung im Zeichen der schwierigen personellen Situation und spielten gerade unter so viel Druck vorzüglich.


Gegen den Moldawier Andrei Putuntica hatte Fu, der zuletzt 2019 in einer Mannschaft gespielt hatte, erwartungsgemäß keine Chance, doch der Trainer ging wagemutig voran und gab damit seinen Mitspielern das Signal, sich nicht zu verstecken und etwas Besonderes zu leisten – und das zwei Tage nach dem Pokal-Highlight vor so vielen Zuschauern.

Der an eins aufgestellte Can Akkuzu ließ dem jungen Italiener Carlo Rossi, der seit Jahren dem Liebherr Masters College angehört, keine Chance. Alvaro Robles übernahm ebenfalls Verantwortung und gewann das schwerige, konzentrationsintensive Match gegen den Luxemburger Materialspieler Luka Mladenovic, gegen den ein Simon Gauzy in der Vorrunde verloren hatte. Beim 3:1-Sieg war Robles hellwach und machte in den engen Durchgängen drei und vier die Bigpoints. Schließlich war es Akkuzus Job, gegen Putuntica den Sack zuzumachen – und das meisterte der Franzose recht souverän.


„Das war schonknackig heute“, so TTF-Präsident Kristijan Pejinovic. „Natürlich war es kein gutes Gefühl, dass sich Fu „opfern“ musste, der seit mehr als drei Jahren nicht mehr mit Wettkampfcharakter gespielt hatte, Fu musste einfach nur am Tisch stehen und Moral beweisen.“ Pejinovic ergänzte: „Solche Spiele sind immer auch die Chance für die anderen, Verantwortung zu übernehmen, und sie haben ihr Ding heute ganz konsequent durchgezogen und wollten es nicht auf das Doppel ankommen lassen. Es war schon ein heißer Tanz heute. Mein vollster Respekt vor der Moral der Mannschaft, das kann man mit nur zwei Stammspielern gar nicht besser machen, es zeigt unsere Willenskraft und dass wir im Kampf um die Play-offs voll da sind.“


Bereits am kommenden Freitag (19 Uhr) gilt es nun, in der heimischen Dr.-Hans-Liebherr-Halle gegen den TTC Zugbrücke Grenzau nachzulegen, im Idealfall wieder mit drei einsatzfähigen Stammkräften.


Das Spiel in der Übersicht
Andrei Putuntica – Fu Yong 3:0 (11:5, 11:5, 11:8)
Carlo Rossi – Can Akkuzu 0:3 (6:11, 3:11, 7:11)
Luka Mladenovic – Alvaro Robles 1:3 (11:7, 7:11, 10:12, 9:11)
Andrei Putuntica – Can Akkuzu 1:3 (10:12, 5:11, 11:4, 5:11)

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