Update: Nachdem Mühlhausen gegen Saarbrücken siegen konnte, haben wir leider keine Chance mehr auf das Erreichen der Play-Offs.
TTF Liebherr Ochsenhausen – TSV Bad Königshofen 3:1
Wie angekündigt, tun die TTF Liebherr Ochsenhausen alles Menschenmögliche, um ihre kleine Chance auf das Erreichen der Play-off-Runde um die Deutsche Meisterschaft zu wahren. Im vorletzten Spiel der Punktrunde zeigten die Oberschwaben gegen den TSV Bad Königshofen eine gute Performance und siegten vor 180 Fans in der Dr.-Hans-Liebherr-Halle hochverdient mit 3:1. Can Akkuzu bestätigte seine ansprechende Form der letzten Wochen mit zwei Erfolgen, Simon Gauzy steuerte einen weiteren Punkt bei.
Starker Akkuzu Ochsenhausens Matchwinner
Die TTF konnten personell aus dem Vollen schöpfen, während Bad Königshofen auf den deutschen Nationalspieler Kilian Ort verzichten musste, der aufgrund eines positiven Corona-Tests in Doha festhängt, wo zuletzt zwei bedeutende internationale Turniere gespielt wurden, bei denen auch Ochsenhauser Spieler am Start waren. Für Ort rutschte Trainersohn Akito Itagaki ins Team, der bereits zu seinem dritten Einsatz in der TTBL kam. Das 16-jährige Toptalent hatte allerdings im Auftaktmatch gegen einen hellwachen Can Akkuzu beim 0:3 keine Chance.
Anschließend stieg Kanak Jha gegen den 41-jährigen Bad Königshofener „Leader“ Bastian Steger in den Ring. Dem 21-jähigen US-Amerikaner merkte man die Strapazen der Turniere in Singapur und Katar an, während Steger frisch und ausgeruht war und zudem eine Spitzenleistung zeigte. Für den Ochsenhauser gab es heute beim 8:11, 8:11, 7:11 nichts zu holen. Auch Simon Gauzy, der ebenfalls gute vier Wochen nur in Sachen Tischtennis unterwegs war, wirkte etwas müde, konnte aber mit seinen besseren spielerischen und technischen Möglichkeiten den 25-jährigen Kroaten Filip Zeljko in vier Sätzen auf Distanz halten.
Nun kam es auf den von Trainer Fu Yong auf die Spitzenposition gestellten Can Akkuzu an, ob das Spiel mit 3:1 nach Hause gebracht werden würde oder ob das Doppel entscheiden musste. Für das Match gegen Steger mochte man keine Wetten abschließen, denn der frühere Mannschaftseuropameister ist immer noch richtig gut. Der 24-jährige Franzose im Dress der TTF aber auch – und wird immer besser. Gegen Steger zeigte er eines seiner bisher besten Spiele für Ochsenhausen. Er gewann in vier Durchgängen letztlich ungefährdet (11:1, 11:6, 7:11, 11:9) und baute seine Bilanz damit auf 7:2 aus. Der zwölfte Bundesliga-Saisonsieg seines Teams war damit eingetütet.
Nur noch ein Play-off-Platz zu vergeben
Leider ist die Play-off-Chance trotz des Sieges nicht größer geworden, im Gegenteil. Durch den zeitgleichen 3:2-Erfolg von Fulda-Maberzell gegen Grünwettersbach könnten die TTF zwar noch nach Punkten mit den Osthessen gleichziehen, doch im Spielverhältnis kommen sie nicht mehr vorbei, sodass der dritte Play-off-Platz hinter Düsseldorf und Saarbrücken seit Freitagabend an Fulda vergeben ist. Nun könnten Gauzy und Co. – einen Sieg am 13.04. in Bremen vorausgesetzt – lediglich noch den derzeitigen Tabellenvierten Mühlhausen überflügeln, doch dazu müssten die Thüringer wohl ihre letzten drei Partien allesamt verlieren, da das Spielverhältnis auch hier für den Konkurrenten spricht. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und natürlich werden die Ochsenhauser weiterhin alles versuchen, doch noch das kleine Wunder zu schaffen.
„Souveräner Auftritt“ / „Can hat unglaublich gespielt“: Ochsenhauser Stimmen zum Spiel
„Wir haben heute super gespielt, ich bin sehr glücklich mit der Leistung“, lobte Fu Yong sein Team. „Obwohl die Mannschaft nach den WTT-Turnieren sehr müde war, hat sie alles gegeben und hart gekämpft.“ Von einer „kleinen Chance auf die Play-offs“ sprach Simon Gauzy und kündigte an: „Wir werden unser Bestes geben, um es vielleicht noch zu schaffen.“ Großes Lob erhielt Can Akkuzu von seinem prominenten Landsmann: „Can hat unglaublich gespielt, er hat heute unsere Mannschaft angeführt“, so Gauzy. Akkuzu selbst war natürlich auch äußerst zufrieden. „Wir sind sehr froh, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten, denn wir wussten, dass Bad Königshofen eine gute Mannschaft ist“, sagte der Weltranglisten-77. „Mein erstes Match war relativ einfach, doch das zweite gegen Steger natürlich nicht. Doch mir kam entgegen, dass Simon vor mir seinen Job gut erledigt hat und ich bei einer 2:1-Führung für unser Team ins Match gehen konnte. Ich habe gegen Steger dann recht gut gespielt.“
TTF-Präsident Kristijan Pejinovic kommentierte das Spiel und die aktuelle Situation ausführlicher. „Souverän würde ich unseren Auftritt nennen“, so Pejinovic. „Natürlich war unser Gegner leicht geschwächt durch das Fehlen von Kilian Ort, andererseits wissen wir ja alle, dass ein Steger an einem guten Tag immer für zwei Siege gut ist und dass man auch vor einem Zeljko, der ein Heißläufer ist, auf der Hut sein muss. Doch wir haben sie in erster Linie durch Can, der recht frisch wirkte, gut auf Distanz gehalten. Das freut mich für ihn ganz besonders.“ Der Vereinspräsident fügte hinzu: „Kanak und Simon merkte man dagegen die Anstrengung von den Turnieren in Singapur und Katar an, aber insgesamt war es ein klarer, verdienter Sieg für uns. Wir haben unsere Chance gewahrt. Jetzt schauen wir mal, was der Rest macht. Nach wie vor ist es aber das Wichtigste, auf uns selbst zu schauen und unsere Hausaufgaben in Bremen zu erledigen.“
Das Spiel in der Übersicht
Can Akkuzu – Akito Itagaki 3:0 (11:7, 11:5, 11:2)
Kanak Jha – Bastian Steger 0:3 (8:11, 8:11, 7:11)
Simon Gauzy – Filip Zeljko 3:1 (11:6, 11:6, 10:12, 11:8)
Can Akkuzu – Bastian Steger 3:1 (11:1, 11:6, 7:11, 11:9)