TTC Zugbrücke Grenzau – TTF Liebherr Ochsenhausen (Sonntag, 15.00 Uhr)
Eine interessante Aufgabe erwartet die mit dem 3:1 gegen Meister Saarbrücken so fulminant in die Saison gestarteten TTF Liebherr Ochsenhausen am zweiten Spieltag. Am Sonntag gastiert man beim namhaften TTC Zugbrücke Grenzau und sieht gute Chancen, die nächsten beiden Punkte einzufahren.
Der Traditionsklub aus dem rheinischen Westerwald – zu Topzeiten zwischen 1987 und 2002 nicht weniger als sechsmal Deutscher Meister – hat in den letzten Jahren kleinere Brötchen gebacken, finanziell abgespeckt und war, mit jungen Mannschaften angetreten, meist schon mit dem Klassenerhalt zufrieden. So auch in der zurückliegenden Saison, als man als Elfter über die Ziellinie kam und nur Jülich als Tabellenschlusslicht absteigen musste.
Zur neuen Saison hat man abermals einen personellen Umbruch vollzogen. Mit Kanak Jha ist der beste Spieler zu den TTF gestoßen und freut sich natürlich ganz besonders auf das Match gegen seinen Ex-Verein.
Von der alten Besetzung ist nur der aus Griechenland stammende Jugendeuropameister von 2019, Ioannis Sgouropoulos, im Brexbachtal geblieben, der die TTF-Asse genau kennt, da er in Ochsenhausen lebt und trainiert. Aus Saarbrücken kam der talentierte Rumäne Cristian Pletea nach Grenzau, mit 20 Jahren ebenso jung wie Sgouropoulos, aus Jülich der belgische Linkshänder Robin Devos, der mit seinen 26 Jahren schon an einiges am internationaler Erfahrung in die Waagschale werfen kann.
Einen überraschenden Transfercoup landeten die Westerwälder mit der Verpflichtung des als Leitwolf gedachten Aleksandar Karakasevic. Der 44-jährige Linkshänder aus Serbien – zuletzt nun noch in der 3. Liga aktiv – hat im Lauf seiner Karriere schon für diverse Bundesligisten aufgeschlagen. Seine beste Zeit verbrachte er in Plüderhausen, wo er als „King Kara“ das Idol der Fans war. Karakasevic ist seit gefühlten Urzeiten im „Geschäft“ und einer der Spieler mit der besten Hand im internationalen Profitischtennis. Technisch ist es bisweilen genial, was er am Tisch zustande bringt, doch mental kann er nicht immer überzeugen und verliert an schwachen Tagen nicht selten den Faden. Eine Bereicherung für die Liga ist er in jedem Fall noch immer.
Mit dem 31-jährigen Colin Heow haben die Westerwälder nunmehr einen ganz jungen, ambitionierten Trainer auf der Kommandobrücke, den jüngsten in der gesamten TTBL.
Die TTF-Asse nehmen optimistisch die Aufgabe in Angriff. Alle Mann sind fit und an Bord, sodass der Cheftrainer personell aus dem Vollen schöpfen kann. Der Erfolg gegen Saarbrücken gleich zu Beginn der Runde war fraglos gut für das Selbstbewusstsein.
„Wir haben ein gutes Team und reisen sicherlich als Favorit nach Grenzau“, ist Simon Gauzy überzeugt, der am Sonntag gegen Saarbrücken immerhin Patrick Franziska schlagen konnte. „Wenn jeder von uns sein Können abruft, dann haben wir gegen Grenzau gute Chancen.“ Das sieht der neue Trainer ganz ähnlich. „Nach unserem tollen Auftakt gegen Saarbrücken möchten wir den Schwung mit nach Grenzau nehmen und dort an unsere Leistung anknüpfen“, so Fu Yong. „Wir fahren als Favorit nach Grenzau und möchte dort unserer Favoritenrolle auch gerecht werden“, lässt TTF-Präsident Kristijan Pejinovic keinen Zweifel aufkommen. „Dazu müssen wir aber wieder hoch konzentriert ins Spiel gehen. Wir werden den Gegner keineswegs auf die leichte Schulter nehmen.“
Das Spiel im Überblick
TTC Zugbrücke Grenzau – TTF Liebherr Ochsenhausen
Sonntag, 27. September 2020, 15:00 Uhr
Zugbrückenhalle, Brexbachstraße, 56203 Höhr-Grenzhausen
Aufstellung TTC Zugbrücke Grenzau
Ioannis Sgouropoulos (Nationalität GRE/20 Jahre/Weltrangliste Platz 147/TTBL-Bilanz 1:1)
Cristian Pletea (ROU/20 Jahre/WRL 85/TTBL 0:1)
Aleksandar Karakasevic (SRB/44 Jahre/WRL 114/TTBL: 0:0)
Robin Devos (BEL/26 Jahre/WRL 119/TTBL: 0:1)
Trainer: Colin Heow
Aufstellung TTF Liebherr Ochsenhausen
Hugo Calderano (POR/23 Jahre/WRL 6/TTBL: 2:0)
Simon Gauzy (FRA/25/WRL 19/TTBL: 1:0)
Kanak Jha (USA/20/WRL 27/TTBL: 0:1)
Maciej Kubik (POL/17/WRL 490/TTBL 0:0)
Samuel Kulczycki (POL/18/WRL 360/TTBL 0:0)
Trainer: Fu Yong