Am 1. Juli hat die Saison 2022/23 offiziell begonnen, doch bis zum Rundenstart in der Tischtennis Bundesliga dauert es noch einige Wochen. Wer nun aber denkt, die Profis der TTF Liebherr Ochsenhausen würden sich derweil in heimischen Swimming Pools oder Spaßbädern vergnügen, liegt weit daneben. Das Ringen um Weltranglistenpunkte und Prämien auf internationalen Turnieren geht unerbittlich weiter. Die Zeit bis zum Rundenbeginn ist mit hochkarätig besetzten WTT-Turnieren und den Europameisterschaften in München (13.-21. August) gut gefüllt und dürfte wie im Flug vergehen.
Kommende Woche geht es in Ungarns Hauptstadt Budapest richtig zur Sache. Dort wird das WTT Star Contender ausgetragen, ein Turnier mit mächtig imposanter Besetzung. Die Crème de la Crème der Tischtenniswelt wird am Start sein. Von den 17 besten Spielern der Welt sind sage und schreibe 16 dabei. Topgesetzt ist Olympiasieger Ma Long (China), gefolgt von seinem Landsmann Liang Jingkun, an Setzposition 3 finden wir Hugo Calderano. Als deutsche Topspieler rechnen sich Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll und Patrick Franziska Chancen aus, weit zu kommen.
In diesem Konzert der Weltbesten dürfen natürlich auch die Asse der TTF Liebherr Ochsenhausen nicht fehlen, zumindest vier von ihnen sind in Budapest unter insgesamt 85 Teilnehmern im Herren-Einzel am Start. Zwei sind aufgrund ihrer Weltranglistenpositionen für das Hauptfeld gesetzt, das am Mittwoch mit der 1. Runde beginnt: Simon Gauzy, aktuelle Nummer 25 der Welt, und Kanak Jha, der im internationalen Ranking auf Position 32 gelistet ist.
Die übrigen beiden Spieler müssen am Montag und Dienstag zunächst durch die Mühlen der Qualifikation. Es handelt sich um den neu unter Vertrag genommenen TTF-Japaner Shunsuke Togami (WRL Platz 42) und den zweiten Neuzugang, den Spanier Alvaro Robles, der gerade im Weltranking einen Riesensprung von zwölf Plätzen gemacht und dort aktuell an Position 49 geführt wird.
Bisher kennen wir nur den groben Spielplan der „Quali“, doch die Gegner der beiden Ochsenhauser, die zunächst Freilose haben, stehen noch nicht fest. Robles trifft in Runde 2 auf den Sieger der Partie Yuto Kizukuri (Japan) vs. Filip Zeljko (Kroatien), während sich Togami im zweiten Durchgang der Qualifikation mit dem Sieger des Matchs zwischen Liao Cheng-Ting (Taiwan) und Koki Niwa (Japan) auseinandersetzen muss. Überstehen beide diese Partien – ein mögliches japanisches Duell zwischen Togami und Niwa ist vom Ausgang kaum kalkulierbar – müssten sie jeweils ein weiteres Spiel gegen einen Sieger aus Runde 2 gewinnen, um ins Hauptfeld vorzustoßen. Man sieht schon, dass dies auch für internationale Spitzenkönner kein leichtes Unterfangen sein wird.
Zwei weitere Ochsenhauser wären auch gerne nach Budapest gereist, doch sie fielen leider durch den Teilnahme-Raster: Samuel Kulczycki kommt als derzeitige Nummer 148 der Welt bei solchen extrem hochkarätig besetzten Turnieren noch kaum zum Zuge, allenfalls per Wildcard. Doch der 19-Jährige hat noch viel Zeit, um sich im internationalen Ranking weiter nach oben zu arbeiten, um dann auch standardmäßig eingeladen zu werden. Can Akkuzu – der Franzose ist zwischenzeitlich in der Weltrangliste etwas zurückgefallen – hätte als 94. des aktuellen Rankings schon zu einem Startplatz kommen können, wurde jedoch vom französischen Verband nicht nominiert.