TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC OE Bad Homburg 3:0
Nach intensiven Wochen auf internationalem Parkett haben die TTF Liebherr Ochsenhausen den Bundesliga-Alltag mit einem wichtigen Erfolg fortgesetzt. Am Freitagabend besiegten die Oberschwaben den TTC OE Bad Homburg vor über 400 Zuschauern in der heimischen Dr.-Hans-Liebherr-Sporthalle mit 3:0 und kletterten damit in der Tabelle auf Rang acht. Der Sieg war nicht nur sportlich bedeutsam, sondern auch ein Ausrufezeichen in Sachen Teamgeist, Leidenschaft und mannschaftlicher Geschlossenheit.
Beide Teams ersatzgeschwächt – TTF nutzen Heimvorteil
Sowohl Ochsenhausen als auch die Gäste aus Hessen mussten auf ihre Spitzenkräfte verzichten: TTF-Leader Shunsuke Togami, der zuletzt bei den Asienmeisterschaften mit Japan Bronze gewonnen hatte, fehlte verletzungsbedingt, während bei Bad Homburg der bislang erfolgreichste Spieler Jo Yokotani ausfiel. Trainer Bogdan Pugna setzte daher auf ein junges Trio bestehend aus Iulian Chirita, Andreas Levenko und Tiago Abiodun – eine Aufstellung, die sich am Ende als goldrichtig erwies.
Bad Homburg trat mit Juan Perez, Ivor Ban und Csaba Andras an. Cheftrainer Helmut Hampl selbst konnte an diesem Abend nicht vor Ort sein.
Chirita kämpft sich zum Auftakterfolg
Zum Auftakt bekam es Iulian Chirita mit dem Kroaten Ivor Ban zu tun. Der junge Rumäne wirkte zu Beginn noch etwas müde von den intensiven EM-Wochen, in denen er mit Rumänien Silber gewonnen hatte. Nach einem verlorenen ersten Satz fand der 19-Jährige jedoch zunehmend zu seinem Rhythmus. Trotz zweier Rückstände ließ sich Chirita nicht beirren und drehte das Match dank großer Moral und lautstarker Unterstützung von den Rängen noch zu einem 3:2-Sieg. Ein Auftakt, der das Publikum in Stimmung brachte – und dem Team sichtlich Sicherheit verlieh.
Levenko bestätigt Aufwärtstrend
Anschließend traf Andreas Levenko auf den Spanier Juan Perez. Der Österreicher, der zuletzt in Düsseldorf seinen ersten Bundesliga-Sieg gefeiert hatte, zeigte auch diesmal eine abgeklärte und taktisch reife Leistung. Den ersten Satz entschied er nach ausgeglichenem Verlauf knapp für sich – ein wichtiger psychologischer Vorteil. Danach dominierte Levenko das Geschehen immer mehr, während Perez zunehmend den Rhythmus verlor. Mit einem deutlichen 3:0-Erfolg brachte Levenko die TTF mit 2:0 in Führung.
Abiodun sorgt für den Schlusspunkt
Im dritten Einzel trat Tiago Abiodun gegen Csaba Andras an – auf dem Papier eine ausgeglichene Begegnung, die sich als echter Schlagabtausch entwickelte. Der 17-jährige Portugiese, der in den letzten Wochen immer besser in der Liga angekommen ist, präsentierte sich nervenstark und fokussiert. Nach einem umkämpften erfoglreichen ersten Satz musste er zwar den zweiten abgeben, blieb aber geduldig und entschied die entscheidenden Ballwechsel mit mutigen Topspins für sich. Mit 3:1 setzte Abiodun schließlich den Schlusspunkt – und sorgte für großen Jubel im Publikum.
Geschlossene Mannschaftsleistung überzeugt
Der klare 3:0-Heimsieg war das Ergebnis einer kompakten Teamleistung. Trotz der Belastung durch die internationalen Einsätze zeigten alle drei Spieler Präsenz, Kampfgeist und den unbedingten Willen zum Sieg. Besonders die mannschaftliche Geschlossenheit beeindruckte – jeder feuerte den anderen an, das Publikum trug seinen Teil zur Stimmung bei, und so entwickelte sich ein gelungener Tischtennisabend in Ochsenhausen.
Mit diesem Erfolg stehen die TTF nun bei 6:6 Punkten auf Tabellenplatz acht, während Bad Homburg mit 2:10 Punkten ans Tabellenende abrutscht. Für die Oberschwaben war es ein wichtiger Schritt, um sich Luft nach unten zu verschaffen und gleichzeitig den Anschluss ans Mittelfeld zu halten.
Stimmen zum Spiel
TTF-Trainer Bogdan Pugna: „Ein großes Dankeschön an unsere Zuschauer – die Unterstützung heute war überragend. Man hat gespürt, dass die Jungs das Publikum im Rücken hatten. Wir wussten, wie wichtig das Match ist, und haben uns gezielt darauf vorbereitet. Die jungen Spieler haben ihre Chance bekommen und sie eindrucksvoll genutzt. Besonders nach den intensiven letzten Wochen war das keine Selbstverständlichkeit. Wir denken weiter von Spiel zu Spiel – das ist unser Weg. Heute gab es keinen Spieler des Abends, weil alle gemeinsam gewonnen haben. Der Teamspirit war der entscheidende Faktor.“
TTF-Präsident Kristijan Pejinovic: „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft. Das war eine geschlossene, konzentrierte Leistung mit viel Herzblut. Iulian hat ein schwieriges Spiel nach Rückstand noch gedreht, Andreas taktisch klug und sehr kontrolliert agiert, und Tiago hat gezeigt, wie viel Potenzial in ihm steckt. Diese Mannschaft ist jung, hungrig und will sich stetig weiterentwickeln. Genau das verkörpert Ochsenhausen – Leidenschaft, Einsatzbereitschaft und ein starkes Miteinander. Das war heute ein Sieg, der Mut macht.“
Die einzelnen Spiele im Überblick
Iulian Chirita – Ivor Ban 3:2 (5:11, 11:6, 11:13, 11:6, 11:4)
Andreas Levenko – Juan Perez 3:0 (11:9, 11:5, 11:8)
Tiago Abiodun – Csaba Andras 3:1 (11:9, 10:12, 12:10, 11:6)
Ausblick
Zum nächsten Spieltag reisen die TTF am 13. November zum Post SV Mühlhausen, bevor sie am 19. November erneut auf die Thüringer treffen – dann im Pokal-Viertelfinale vor heimischem Publikum. Tickets für das Pokal-Heimspiel sind erhältlich unter www.ttfo.de/tickets.
Das Re-Live des Spiels gegen Bad Homburg gibt es wie gewohnt auf der Streamingplattform Dyn Sports zu sehen.

