TTF Liebherr Ochsenhausen – 1.FSV Mainz 05 3:1

Die TTF Liebherr Ochsenhausen konnten am Donnerstagabend vor rund 200 Zuschauer ihren ersten Saisonsieg feiern. In einer umkämpften Partie führte Simon Gauzy seine Mannschaft mit zwei Einzelsiegen in der Dr. Hans-Liebherr-Sporthalle zum wichtigen 3:1 Erfolg.

TTF mit Gauzy und Calderano, Mainzer Neuzugang fehlt angeschlagen

Wie bereits im Vorfeld angekündigt, stellte TTF-Coach Yong Fu seine vermeintlich beste verfügbare Mannschaft auf und wollte von vorneherein keine Zweifel aufkommen lassen, wer das Feld am heutigen Tage als Sieger verlässt. Mit Teamkapitän Simon Gauzy an Position eins, Rückkehrer Hugo Calderano an Position zwei und Can Akkuzu an drei, bekamen die Fans eine Mannschaft zu sehen, welche sehr nah am Qualitätsoptimum zu sein scheint. Auch die Bank mit dem frisch gewordenen Papa Alvaro Robles, Samuel Kulczycki und Hayate Suzuki konnte sich sehen lassen und wäre auch alleinstehend wohl ein konkurrenzfähiges Bundesliga-Team.

Die Gäste aus Mainz, als Außenseiter angereist, hielten mit den Spielern Luka Mladenovic, Rares Sipos und Carlo Rossi dagegen. Der chinesische Neuzugang Yongyin Li war vor zwar vor Ort, verzichtete angeschlagen aber auf einen Einsatz.

Ausgeglichener Spielstand nach den ersten beiden Partien

Das Spiel eröffnete TTF-Profi Simon Gauzy, welcher seinen ersten Saisoneinsatz feierte, im Duell gegen den rumänischen Neuzugang von Mainz, Rares Sipos. Gleich zu Beginn, zeigte der Franzose Gauzy seine Klasse und ließ Sipos im ersten Satz keine Chance. Ab dem zweiten Satz und je länger das Spiel andauerte, wurde die Partie aber zunehmend ausgeglichener. Nachdem der zweite und vierte Satz knapp an den Mainzer gingen und der TTF-Profi zwischendurch den dritten Satz gewinnen konnte, ging es in den Entscheidungssatz. Dort zeigte sich aber wieder der Ochsenhauser Profi nervenstärker und sicherte sich, durch einen überzeugenden fünften Satz, den 3:2 Erfolg und somit die 1:0 Führung für sein Team.

Im zweiten Match des Tages, standen sich der Brasilianer Hugo Calderano und der Luxemburger Luka Mladenovic gegenüber, welcher mit seinem unkonventionellen Spielstil für jeden Gegner unangenehm sein kann. Dies merkte auch TTF-Rückkehrer Calderano schnell, welcher in seinem ersten Heimspiel nach längerer Zeit, nur schwer zurechtkam. Augenscheinlich immer noch nicht bei 100%, konnte er seinen Gegenüber zu keiner Zeit kontrollieren und seinen Matchplan nur bedingt umsetzen. Mladenovic dagegen, setzte seinen Spielstil mit vielen Schnittwechseln unbeeindruckt durch und hatte damit Erfolg. Mit 3:1 konnte er die Box als Sieger verlassen, nachdem der TTF-Profi zwischendurch noch auf 1:2 verkürzen konnte. Eine starke Leistung vom Mainzer, der bereits Simon Gauzy in der letzten Saison in Ochsenhausen bezwingen konnte.

Akkuzu bringt TTF auf die Siegesstraße, Gauzy vollendet

Nach diesem Ausgleich im Gesamtstand hatte Can Akkuzu nun die Möglichkeit, die Partie wieder in Richtung der TTF zu drehen. Er bekam es mit dem Italiener Carlo Rossi zu tun, welcher als Teil der Ochsenhauser Trainingsgruppe kein Unbekannter ist. Beide kennen sich sowohl persönlich als auch spielerisch gut, wodurch keine taktischen Überraschungen auf beiden Seiten zu erwarten waren.  Die Begegnung war von Beginn an hart umkämpft und die Kontrahenten schenkten einander nichts. Akkuzu ging in den Sätzen zweimal in Führung, doch Rossi konnte zweimal nachziehen und ausgleichen. Bis zur Mitte des fünften Satzes dann zunächst das gleiche Bild und der Sieger war weiterhin völlig offen. Die Anspannung in der gesamten Halle war zu fühlen, doch am Ende reichte ein kleiner Lauf des Franzosen der TTF aus, um den Punkt für seine Farben zu holen.

Vor dem letzten Einzel, dem Duell der beiden an eins aufgestellten Spieler, war die Ausgangslage klar. Gewinnt Simon Gauzy gegen Luka Mladenovic führt er sein Team zum Gesamtsieg, ist dies nicht der Fall, so muss das Abschlussdoppel entscheiden. Das erstere Option alle, die es mit Ochsenhausen hielten, bevorzugen würden, war logisch und auch Gauzy hatte allem Anschein nach keine Lust auf ein weiteres nervenaufreibendes Spiel. Mit dem Rückenwind seines Auftakterfolges, hielt er Mladenovic drei Sätze lang in Schach und setzte sich am Ende hochverdient mit 3:0 durch. Mit seinen beiden Einzelpunkten war der TTF-Profi somit maßgeblich am vielumjubelten 3:1 Heimsieg seines Teams gegen Mainz beteiligt.

Es war das erwartete harte Spiel und der Druck, der auf den TTF-Profis lag, war in jedem Spiel deutlich sichtbar. Doch dass der Sieg verdient war, daran zweifelte niemand.

TTF-Präsident Kristijan Pejinovic hofft, dass der Knoten seines Teams nun geplatzt ist.

„Heute war es eine sehr hartumkämpfte Partie. Man hat unseren Jungs angesehen, dass alle mit einer gewissen Last auf dem Rücken gespielt haben, wodurch einige verkrampft gewirkt und gespielt haben. Bei Simon war dies im ersten Spiel der Fall, doch im zweiten Spiel konnte man sehen, dass er auch sehr souverän und spritzig spielen kann und das Selbstvertrauen seines WTT-Titels mitgebracht hat. Hugo wollte heute leider mit dem Kopf durch die Wand, was in solch einem Spiel gegen einen Antitop-Spieler nicht funktioniert. Auch Can wurde nach einem ersten klaren Satzgewinn plötzlich nervös, doch am Ende konnte er sich den Sieg noch erkämpfen. Umso glücklicher bin ich über den heutigen Gesamterfolg und ich hoffe, dass der Knoten unseres Team nun geplatzt ist und die Lockerheit wieder zurückkommt. Ein weiterer Patzer hätte den Druck nur unnötig weiter erhöht und man weiß nie in welche Richtung die Stimmung dann kippt.  Vielen Dank an alle Zuschauer die uns heute unterstützt haben. Wir werden uns nun gut auf die nächsten Spiele vorbereiten und wollen weitere Siege gegen kommende starke Gegner holen.“

Auch Matchwinner Simon Gauzy ist froh, die ersten Punkte geholt zu haben: „Ich bin sehr zufrieden mit unserem heutigen Sieg und natürlich auch mit meinen beiden gewonnenen Punkte. Dass es in der Bundesliga keine einfachen Gegner mehr gibt, hat man heute gesehen. Gegen Luka ist es immer kompliziert zu spielen, doch ich habe mich heute gegen ihn gut gefühlt und wie bereits auf einem WTT-Turnier in Tschechien geschlagen. Nun blicken wir positiv nach vorne auf die kommenden Aufgaben“

Das nächste TTBL-Spiel der TTF Liebherr Ochsenhausen ist am Dienstag, den 19.09.23 in Bremen, ehe es am Freitag, den 29.09.23 um 19Uhr zuhause gegen den ASV Grünwettersbach geht.

Die Spiele im Überblick:

Simon Gauzy – Rares Sipos 3:2 (11:4, 8:11, 11:5, 9:11, 11:4)

Hugo Calderano – Luka Mladenovic 1:3 (12:14, 8:11, 11:7, 5:11)

Can Akkuzu – Carlo Rossi 3:2 (11:8, 8:11, 11:1, 5:11, 11:7)

Simon Gauzy – Luka Mladenovic 3:0 (11:6, 12:10, 11:3)