TTF Liebherr Ochsenhausen – 1. FC Saarbrücken 2:3

Die TTF Liebherr Ochsenhausen haben im Liebherr-Final-Four den großen Wurf zum Pokalsieg verpasst. In einem wahren Halbfinal-Krimi unterlag man dem 1. FC Saarbrücken in der ratiopharm arena Neu-Ulm erst im Schlussdoppel mit 2:3. Vor knapp 5.000 Zuschauern punkteten Hugo Calderano und Alvaro Robles für Ochsenhausen. Somit geht die Titel-Durststrecke für die TTF weiter, letztmals konnte man im Jahr 2019 einen Titel feiern.

Personell boten beide Mannschaften ihre beste Spieler auf. Auf Seiten der TTF sollten Hugo Calderano, Alvaro Robles und Simon Gauzy den Finaleinzug perfekt machen, die Saarbrücker hielten mit Yuto Muramatsu, Darko Jorgic und Patrick Franziska dagegen.

Die Auftaktpartie hatte es direkt in sich. Hugo Calderano, aktuelle Nummer fünf der Welt, traf auf den starken Darko Jorgic, welcher auf Position 14 gerankt ist. Es wurde das erwartete enge Match und die beiden Kontrahenten schenkten einander nichts. Nachdem Calderano Satz eins und vier für sich entscheiden konnte und Jorgic in den Sätzen zwei und drei die Oberhand behielt, musste Satz fünf in diesem so wichtigen ersten Spiel die Entscheidung bringen. In diesem hatte der Saarbrücker die besseren Nerven und brachte sein Team in Führung.

Doch der Ausgleich sollte nicht lange auf sich warten. Alvaro Robles zeigte sich in Topform und schaffte gegen den japanischen Abwehrspezialist das Re-Break. Geduldig erspielte sich der routinierte Spanier Punkt für Punkt für Punkt zum 3:1 Erfolg. Lediglich den ersten Satz musste er abgeben.

Beim Gesamtspielstand von 1:1, war das dritte Match also schon von enormer Bedeutung. Simon Gauzy, Teamkapitän der TTF, forderte den deutschen Nationalspieler Patrick Franziska heraus. Letzterer zeigte sich zu Beginn bärenstark und ging schnell mit 2:0 in Führung, doch Gauzy steckte nicht auf, wehrte drei Matchbälle ab und kämpfte sich zum 2:2 Satzausgleich zurück. Zur Krönung des großen Comebacks reichte es schlussendlich aber trotzdem nicht. Franziska konnte sich Entscheidungssatz durchsetzen.

Im vierten Einzel hatte dann Hugo Calderano die Chance seine Auftaktniederlage wettzumachen und gegen den eingewechselten Cedric Meissner sein Team in das Schlussdoppel zu bringen. Der Brasilianer ließ sich nicht zweimal bitten und schaffte dies bravourös und souverän mit 3:0.

Es kam also wie es kommen musste – dass Schlussdoppe bestimmte über den Finaleinzug oder das Halbinalaus. Gauzy/Robes standen Franziska/Meissner gegenüber. Auch hier konnte sich zu Beginn keine der beiden Mannschaften absetzen, doch beim Zwischenstand von 1:1 war es dann Saarbrücken, die den längeren Atem hatten und sich den Doppelsieg sicherten. Den TTF fehlten am Ende die letzten Körner und somit stand nach der knappen 2:3 Niederlage auch in diesem Jahr erneut das Halbfinal-Aus.

Die Stimmen zum Spiel:

„Die Enttäuschung ist natürlich groß. Die Chance, um ins Finale zu kommen war auf jeden Fall da, umso ärgerlicher ist natürlich das wir diese am Ende nicht nutzen konnten. Am Ende war Saarbücken den einen Tick abgezockter und hat verdient gewonnen. Nichtsdestotrotz bin ich stolz auf meine Mannschaft“, sagt Hugo Calderano. Mit Blick auf die Stimmung ergänzt er. „Es freut mich immer hier zu spielen. Die gesamte Halle und vor allem unsere Fans, geben uns immer einen großen Push. Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr wieder hier sein werden und dann machen wir es besser.“

Ähnliche Worte fand auch Alvaro Robles, welcher den zweiten Punkt für die TTF besorgte. „Für uns als Team ist das heute bitter. Die ganze Saison haben wir hart für dieses eine Event heute gekämpft und nun stehen wir trotzdem wieder mit leeren Händen da. Vor allem der Spielverlauf und die beiden Niederlagen im fünften Satz sind ärgerlich. Vielen Dank an die mitgereisten Fans, denen wir gerne mehr zurückgegeben hätten. Aber so ist der Sport. Nun gilt es wieder aufzustehen und den Fokus auf die Liga zu richten.“

Die einzelnen Spiele im Überblick

Hugo Calderano – Darko Jorgic 2:3 (12:10, 4,11, 8:11, 11:6, 8:11)

Alvaro Robles – Yuto Muramatsu 3:1 (10:12, 11:8, 11:9, 11:7)

Simon Gauzy – Patrick Franziska 2:3 (8:11, 7:11, 12:10, 11:5, 8:11)

Hugo Calderano – Cedric Meissner 3:0 (11:7, 11:4, 11:4)

Gauzy/Robles – Franziska/Meissner 1:3 (3:11, 11:8, 5:11, 7:11)

Den Titel sicherte sich Borussia Düsseldorf, die sich im Halbfinale gegen Grünwettersbach mit 3:1 und im anschließenden Finale deutlich mit 3:0 gegen Saarbrücken durchsetzen konnten.