Es ist eine spektakuläre Nachricht, die die TTF Liebherr Ochsenhausen am heutigen 1. Juni bekanntgeben können: Mit dem 26-jährigen Brasilianer Hugo Calderano kehrt einer der besten Tischtennisspieler der Welt zu den Oberschwaben zurück. Bereits von 2014 bis 2021 hatte der mehrfache Lateinamerikanische Meister für die TTF in der Tischtennis Bundesliga mit großem Erfolg aufgeschlagen.
Der aktuelle Weltranglisten-Sechste war maßgeblich am Gewinn der Deutschen Meisterschaft und des Liebherr Pokal-Finales im Jahr 2019 beteiligt und hatte die TTF zur Saison 2021/22 nicht zuletzt aufgrund der extrem angewachsenen internationalen Verpflichtungen und der damals kaum kalkulierbaren WTT-Turniersituation verlassen.
Nach Russland und Japan „back to the Roots“
Man war nach acht erfolgreichen Jahren in Ochsenhausen, in denen Calderano zum Weltstar geformt wurde, im Einvernehmen und größtem gegenseitigen Respekt auseinander gegangen und stets eng verbunden geblieben. Der beste südamerikanische Tischtennisspieler aller Zeiten war auch in den letzten beiden Jahren Teil der Ochsenhauser Trainingsgruppe und gehörte nach wie vor dem Liebherr Masters College an.
Er schlug eine Saison für den russischen Topklub Fakel Gazprom Orenburg auf und stand anschließend in der japanischen T-League bei Kinoshita Meister Tokyo unter Vertrag, wo man die Vizemeisterschaft verbuchte. Nun führt ihn der Weg also nach zwei Spielzeiten in der Fremde auch als Mannschaftsspieler zurück zu den TTF.
Vereinspräsident Kristijan Pejinovic bekundete Anfang 2021: „Hugo ist Teil von uns und unserer Philosophie.“ Daran hat sich bis heute nichts geändert. Umso mehr freuen sich alle auf die nun vor ihnen liegende neuerliche gemeinsame Zeit.
Der Vertrag ist zunächst auf ein Jahr konzipiert. Danach schaut man weiter, da beiden Seiten an einer längerfristigen Zusammenarbeit gelegen ist. Hugo Calderano, der längst ein vorzügliches Deutsch spricht, wird sich spielend leicht einfügen, da er in Ochsenhausen alles aus dem Effeff kennt und von seinen künftigen Teamkollegen, mit denen er zum Teil ja schon zusammen gespielt hat, hoch geschätzt wird.
„Eine tolle Sache, mit so einem Kaliber in die neue Saison zu gehen“
Kristijan Pejinovic zur erneuten Verpflichtung von Hugo Calderano: „Wir sind sehr froh, dass wir wieder zueinander finden konnten, es wird also ein sehr schönes „Revival“ geben. „Reunited“ wäre auch ein treffender Begriff. Wir wissen genau, wen wir da holen. Hugo ist natürlich ein bekanntes Gesicht. Er war ja auch ständig hier ums Eck beim Training, sodass man sich nie aus den Augen verloren hat. Allzu viel muss man zu ihm und seinen sportlichen Qualitäten gar nicht sagen. Wir freuen uns über das gegenseitige Vertrauen und dass wir einen Weg finden konnten, ihn zurückzuholen. Es ist eine tolle Sache, mit so einem Kaliber in die neue Saison zu gehen. Ich bin froh, dass er sich dazu entschlossen hat, in der olympischen Saison bei uns aufzuschlagen und sich entsprechend auch bei uns auf Paris 2024 vorzubereiten. Viele kennen ihn und viele haben ihn schätzen gelernt, er ist ein sehr sympathischer Mensch und ein echter Teamplayer. Die Kameraden im Team und außerhalb des Teams freuen sich auf ihn und auf das Wiedersehen im Trikot der TTF. Wir bleiben mit der Verpflichtung auch unserer Philosophie treu, nicht wahllos Spieler einzukaufen, sondern haben mit Hugo einen „OX-Boy“ wieder unter Vertrag genommen, der bei uns ausgebildet, herangereift und sportlich groß geworden ist. Wir sind durch die Verpflichtung nun einen Tick angriffslustiger und wettbewerbsfähiger aufgestellt, schauen wir mal, was wir gemeinsam schaffen können. Ich bin sehr dankbar, dass wir Investoren finden konnten, die das ermöglicht haben. Diese Investoren werden wir im Lauf der Vorbereitungen auf die kommende Saison selbstverständlich auch noch der Öffentlichkeit präsentieren.“
„Die Jungs sind meine besten Freunde“
Hugo Calderano zu seinem „Wiedereinstieg“ bei den TTF Liebherr Ochsenhausen: „Ich fühle mich wirklich gut, wieder in Ochsenhausen zu spielen. Ich habe mich hier immer sehr gut gefühlt, gemeinsam mit den Jungs und dem Verein. Ich fühle mich hier wie zu Hause und freue mich auf die nächste Saison. Ich möchte vor den Olympischen Spielen ein bisschen weniger reisen, jeder weiß, dass es eine sehr anstrengende Saison wird. Es ist gut für mich, dort auch zu spielen, wo ich trainiere. Ich glaube nicht, dass ich mich lange eingewöhnen muss. Ein paar Spiele vielleicht und dann bin ich wieder voll drin. Die Jungs sind meine besten Freunde und ich glaube, das wird ganz einfach für mich. Ich freue mich auf alles, auf den Kontakt mit den Fans, mit dem Verein und den vielen sympathischen Menschen hier in Ochsenhausen. Und sportlich freue ich mich darauf, mit den TTF um Titel zu kämpfen. Natürlich gibt es starke Konkurrenten in der Bundesliga, aber unser Ziel wird sein, mit Düsseldorf und Saarbrücken mitzuhalten und vielleicht sogar gegen sie zu gewinnen. Wir können wieder die Play-offs und das Final Four erreichen und dann sehen wir, was wir noch schaffen können. Die Jungs haben ja diese Saison schon gezeigt, dass wir da eine Chance haben. Und nun will ich dem Team dabei helfen. Wir werden für eine erfolgreiche Saison kämpfen. Ich bin wirklich froh und glücklich, wieder dabeisein zu können.“
Schlagkräftiger, ambitionierter Sechser-Kader
Ferner wurde das 19-jährige japanische Toptalent Hayate Suzuki vom Zweitligisten 1. FC Köln verpflichtet. Doch dazu werden wir noch eine eigene Pressemitteilung bringen.
Mit Hugo Calderano, Simon Gauzy, Alvaro Robles, Can Akkuzu, Samuel Kulczycki und Hayate Suzuki werden die TTF Liebherr Ochsenhausen in der kommenden Saison jedenfalls einen schlagkräftigen, ambitionierten Sechser-Kader haben, dem einiges zuzutrauen ist.
Die TTF verabschieden sich dagegen von Shunsuke Togami und Kanak Jha und bedanken sich bei beiden Spielern für ihr Engagement und ihre guten Leistungen. Togami könnte gerade im Olympiajahr den TTF kaum zur Verfügung stehen, das war ja in der zurückliegenden Spielzeit schon extrem schwierig. Und Jha ist noch bis November gesperrt und würde daher zu viele wichtige Partien verpassen, in denen die TTF punkten müssen, um ihre Saisonziele zu erreichen.